Stadtrat entscheidet am 1. Oktober Ausbau des Geißbockheims – Kompromiss gefunden
Der Stadtrat soll am 1. Oktober über den Ausbau des Geißbockheims entscheiden. Es geht um die Vergabe eines Erbbaurechts an den 1. FC Köln für ein neues Fußball-Leistungszentrum.
Die Gespräche zwischen Stadtverwaltung und dem 1. FC Köln sind zu einem vorläufigen Ergebnis gekommen. Am 1. Oktober wird der Stadtrat über die Vergabe eines Erbbaurechts zur Errichtung eines Fußball-Leistungszentrums und dazugehöriger Anlagen durch den 1. FC Köln in der Nähe des Geißbockheims entscheiden, teilte die Stadt am Freitag mit.
Vorausgegangen war ein jahrzehntelanger Streit über den Ausbau des Clubhauses. Bisher konnte der Kölner Traditionsverein, der seit 1953 im Äußeren Grüngürtel beheimatet ist, weder das geplante Nachwuchs-Leistungszentrum bauen noch die anvisierten zusätzlichen Fußballplätze realisieren.
Ausbau des Geißbockheims: Reker unterstützt Neuplanung
Das geplante Zentrum soll auf einer bereits bebauten Fläche entstehen, die derzeit als Kunstrasenplatz genutzt wird. Oberbürgermeisterin Henriette Reker betonte die Bedeutung des Projekts: "Der 1. FC Köln ist ein wichtiger Teil unserer Stadt und begeistert viele Menschen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Ich begrüße es, dass wir nach intensiven Verhandlungen eine Lösung gefunden haben und hoffe, dass der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen wird."
Doch es gibt auch Widerstand gegen den geplanten Ausbau. Die Bürgerinitiative "Grüngürtel für alle" wehrt sich schon lange gegen das Vorhaben des FC Köln. "Der Fußballverein selbst kann nicht genug Geld aufbringen", schreibt die Initiative in einer Stellungnahme. "Also macht er aus der Not eine Tugend und kündigt voller Pathos an, das Gleiche zu tun, was er seit zehn Jahren macht: Versuchen, seine Ausbaupläne politisch durchzusetzen."
Auf eigene Kosten: Neuer Kunstrasenplatz geplant
Anfang Oktober soll auch die Vermietung des Ascheplatzes am Fort Deckstein an den 1. FC Köln beschlossen werden. Der Verein plant, den Platz auf eigene Kosten in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln, wodurch die Sportstätte aufgewertet wird. Außerhalb der eigenen Nutzungszeiten sollen die Plätze weiterhin dem Schul-, Vereins- und Breitensport kostenlos zur Verfügung stehen. Da die Nutzungszeiten der Vereine, die bisher den Platz nutzten, durch die neue Vereinbarung eingeschränkt werden könnten, prüft die Verwaltung mögliche Alternativen für diese Vereine.
Darüber hinaus wird geprüft, wie Umkleide- und Duschmöglichkeiten für den 1. FC Köln und andere Nutzer der Sportanlage im Umfeld des Platzes geschaffen werden können, um die Bedingungen vor Ort zu verbessern. Ob die Maßnahmen so umgesetzt werden, ist derzeit allerdings noch unklar und wird erst am 1. Oktober entschieden.
- Artikel von t-online
- Pressemitteilung der Stadt Köln vom 20. September 2024 (per E-Mail)
- Eigene Recherchen