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Köln | Bühnen-Sanierung verzögert sich erneut und wird noch teurer


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Weitere Verzögerung
"Drama am Offenbachplatz" – Bühnensanierung noch teurer


Aktualisiert am 29.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Schauspielhaus KölnVergrößern des Bildes
Kölner Offenbachplatz: Plakate mit der Aufschrift "Bühnen Köln Sanierung" am Zaun rund um Oper und Schauspielhaus. (Quelle: Henning Kaiser/dpa/Archivbild/dpa)

Die Sanierung der Opernbühne am Offenbachplatz in Köln verzögert sich erneut und wird teurer als geplant. Das Budget steigt auf 798 Millionen Euro.

Die Stadt Köln hat am Donnerstag über die aktuelle Lage bei der Sanierung der Opernbühne am Offenbachplatz informiert. Dabei wurde lediglich ein grober Zeitraum (Juli bis Dezember 2025) für die Fertigstellung des Projekts bekannt gegeben. Präzisiert werden könne dies erst im 1. Quartal 2025, ließ Markus Greitemann, Beigeordneter für Planen und Bauen, wissen. Die bisher erbrachten Leistungen seien absolut mangelhaft. Von Firmen, die nicht die erwünschten Leistungen erbracht hatten, habe sich die Stadt Köln getrennt.

Zudem sei die Baustelle in Teilbereiche unterteilt und diese Bereiche jeweils einem Bereichsverantwortlichen unterstellt worden, um die "Komplexität zu reduzieren", wie Projektmanager Jürgen Marc Volm erklärte. Es sei für die Beteiligten teilweise "wahnsinnig schwierig" gewesen, den Überblick über die Verantwortlichkeiten bei dem Bauprojekt zu behalten.

Budget erhöht sich auf 800 Millionen Euro

Auch bei den Kosten gab es erneut schlechte Nachrichten zu vermelden: Das Budget wurde auf 798 Millionen Euro erhöht. Dies sei zu 60 Prozent auf Folgen der baulichen Verzögerung zurückzuführen, gab die Stadt bekannt. Durch die Insolvenzen beteiligter Firmen seien Neuausschreibungen nötig geworden, die jedoch mit Preissteigerungen verbunden waren. Ziel sei es nun, unter 800 Millionen Euro zu bleiben. Die bisherigen Prognosen hatten als Bauzeitende den 30. Juni 2024 im Blick und Baukosten von 730 Millionen Euro. Einschließlich aller Finanzierungskosten und der Ausgaben für den Betrieb der Interimsspielstätten liegen die Gesamtkosten bei über einer Milliarde Euro.

Zudem soll nun der Personalbestand "deutlich nach oben gefahren werden", wie Volm bekannt gab. Statt bisher 140 Arbeitnehmern sollen demnächst 300 bis 350 Arbeitnehmer auf der Baustelle eingesetzt werden. Dem Einwand, dass das angesichts des Fachkräftemangels optimistisch sei, entgegnete Volm, dass die beteiligten Unternehmen vertraglich gebunden seien und das Ziel "nicht unrealistisch" sei.

Bühnen planen zweigleisig für kommende Spielzeit

Wie Stefan Charles, der Beigeordnete für Kunst und Kultur, erklärte, planen die Bühnen für die Spielzeit 2025/26 zweigleisig, um im Falle einer rechtzeitigen Sanierung die Bühne am Offenbachplatz nutzen zu können.

Zu guter Letzt ergriff Oberbürgermeisterin Henriette Reker das Wort: "Wie Sie sich vorstellen können, ist das, was jetzt vorgestellt wurde, für mich sehr enttäuschend."

Kaum ein anderes Projekt begleite sie in ihrer Amtszeit so wie diese Baustelle: "Ich habe dieses Projekt auch persönlich eng begleitet, muss aber jetzt feststellen, dass es mir nicht gelungen ist, es so fertigzustellen, wie ich es mir vorgestellt hatte und wie es die Kölnerinnen und Kölner auch verdient hätten."

Reker: Lob an Projektmanager Volm

Die erneute Verzögerung sei unglaublich bitter, doch sie werde alles dafür tun, dass das Projekt zu Ende geführt wird, führte sie weiter aus.

Reker selbst bezeichnete die Situation als "Drama am Offenbachplatz", gab sich aber optimistisch: "Ich bin davon überzeugt, es gibt eine erfolgreiche Rückkehr unserer Bühnen ins Herz unserer Stadt an den Offenbachplatz". Die Baustelle sei in guten Händen. Projektmanager Volm erhielt ein Sonderlob von Reker: "Sie beweisen eine analytische, methodische und transparente Vorgehensweise."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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