Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Kommentar zu Detonationen in Köln Zwei Explosionen und ein großes Schweigen
Zwei Explosionen innerhalb von drei Tagen erschüttern die Kölner Innenstadt. Die Menschen sind beunruhigt. Und die Stadt? Schweigt.
Und schon wieder eine Explosion in der Kölner Innenstadt. Die zweite in drei Tagen. Am Montag traf es das "Vanity", einen beliebten Nachtclub auf den Kölner Ringen. Am Mittwoch detonierte dann ein Sprengsatz in einem Bekleidungsgeschäft in der Ehrenstraße. Beide Tatorte liegen ungefähr 400 Meter Luftlinie auseinander.
Zwei Anschläge, mitten im Herzen der Domstadt. Fast noch beachtlicher als diese außerordentliche Gewalt innerhalb kürzester Zeit ist nur eines: das Schweigen danach. Die Stadtführung zeigt sich völlig hilflos.
Nach zwei Explosionen: Stille aus dem Rathaus
Eine t-online-Anfrage an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker blieb bis zum Nachmittag unbeantwortet. Lediglich Volker Görzel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Kölner FDP, äußert sich zu den Ereignissen. Mit einem Statement, das sich wie ein Hilfeschrei liest: "Der Innenminister und die Landesregierung sind jetzt in der Pflicht, entschlossen zu handeln, damit die Menschen in Köln wieder ohne Angst schlafen können", teilte die Fraktion t-online mit.
Am Dienstag, als die erste Explosion bereits über 24 Stunden zurücklag, postete Reker auf X, dass die Stadt Köln in der Kategorie "Digitale Verwaltung" den bundesweit ersten Platz belegt hat. Eine nette Auszeichnung für die Domstadt. Aber eine Information, die die Anwohner in der Ehrenstraße oder den Kölner Ringen angesichts zweier Explosionen vor ihrer Haustür bestimmt nicht interessiert.
Angebrachter wäre jetzt eine klare Stellungnahme wenigstens dazu, dass man diese neue Gewaltlage in Köln ernst nimmt. Und dass man über die Dinge informiert, die man inzwischen weiß, sowie über die Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Täter zu finden und den Hintergrund der Anschläge zu ermitteln. Nichts davon ist bisher geschehen.
- Eigene Überlegungen