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Köln: Stabsleiterin stellt neue Pläne fürs Domumfeld vor – Interview


Stabsleiterin zum Hotspot Domumfeld
"Die Altstadt wird eine ganz andere Qualität haben"


Aktualisiert am 13.09.2024Lesedauer: 4 Min.
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Blick auf die Altstadt. Das Domumfeld soll sich in Zukunft verändern. (Quelle: IMAGO/Horst Galuschka )

Das Domumfeld in Köln ist eine städtische Herausforderung. t-online hat mit der neuen Stabsleiterin "Stadtbau im Quartier" über zukünftige Pläne für das Stadtbild gesprochen.

Auch durch seine zentrale Lage ist das Domumfeld heute ein beliebter Touristen-Hotspot. Für Anwohner der Altstadt aber auch ein Ort, der reizt. Auf engstem Raum entstehen hier gleich mehrere städtische Konflikte. Dauerthemen sind Sauberkeit und Verkehrssituation. Aktuell ist die Sperrung der Domplatte ein Thema, das viele Besucher und Kölner beschäftigt.

Um all diese Probleme kümmert sich die Stabsstelle "Stadtbau im Quartier". Sie hat ihren Sitz direkt in der Kölner Altstadt in der Nähe des Doms. Im Juli übernahm die Architektin Constanze Gismann die Leitung der Stabsstelle. t-online hat mit ihr über ihre Arbeit gesprochen.

t-online: Frau Gismann, worin sehen Sie die größte Herausforderung in Ihrer aktuellen Arbeit im Domumfeld?

Constanze Gismann: Das Stadtbild von Köln ist uns sehr wichtig. Insbesondere im Domumfeld möchten wir ein attraktives Stadtbild haben. Sowohl für die Kölnerinnen und Kölner als auch für unsere jährlich 6 Millionen Besucherinnen und Besucher – daran arbeiten wir.
Wir wollen diesen attraktiven öffentlichen Raum wahren und noch weiter ausbauen. Gleichzeitig gibt es viele Baumaßnahmen, die koordiniert werden müssen. Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Funktionen im Altstadtkern aufrechtzuerhalten, also die verkehrlichen Verbindungen zu sichern, unsere Kulturstätten erreichbar zu halten und gleichzeitig einen städtebaulichen Wandel voranzutreiben. Es geht darum, eine qualitativ hochwertige Stadterneuerung zu ermöglichen. Das alles passiert auf kleinem Raum. Das zu koordinieren, ist die eigentliche Herausforderung.

t-online: Sie haben den städtebaulichen Wandel angesprochen. Wie soll sich das Domumfeld in Zukunft verändern?

Constanze Gismann: Es laufen gerade große private Bauprojekte und natürlich auch unsere städtischen Baustellen: die Sanierung des Römisch-Germanischen Museums, der Bau des MiQua (Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln) und die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums. Diese baulichen Entwicklungen wollen wir begleiten, sie werden in Zukunft zu einem neuen städtebaulichen Bild beitragen. Wenn diese Projekte umgesetzt sind, wird die Altstadt eine ganz andere Qualität haben. Darauf freuen wir uns.

t-online: Gibt es bei diesem städtebaulichen Wandel auch explizite Pläne, die auf Klimaschutz oder erneuerbare Energien setzen?

Constanze Gismann: Die Stadt Köln hat diese Entwicklungen im Blick und versucht, sie zu fördern. Wenn wir öffentliche Räume neu gestalten, sind natürlich auch Fragen wie Grünflächen und Stadtklima wesentliche Aspekte, die wir berücksichtigen möchten. Das ist nicht direkt die Aufgabe der Stabsstelle Stadtbau im Quartier, aber es ist ein städtisches Anliegen, das wir unbedingt im Blick haben und umsetzen möchten.

t-online: In der Ankündigung Ihrer Ernennung wurde betont, dass Ihnen die Präsenz vor Ort sehr wichtig sei. Was meinen Sie damit?

Constanze Gismann: Es ist uns ganz wichtig, dass wir vor Ort wirken. Wir sind jeden Tag im Domumfeld und in der Altstadt unterwegs, um Missstände unmittelbar zu identifizieren, die wir dann zeitnah beheben können. Es kann auch mal sein, dass über Nacht mobile Baustellenschilder verstellt wurden oder am Vormittag ein Lkw feststeckt, der in eine bestimmte enge Straße nicht hätte reinfahren dürfen. Solche konkreten Vorfälle erfordern schnelles Handeln und die Koordination mit den zuständigen Stellen, wie beispielsweise dem Ordnungsdienst oder der Verkehrsbehörde. Auch schwierige Themen wie Straßenmusik oder Straßenmalerei werden hier vor Ort eingeschätzt.

t-online: Wie ist die aktuelle Situation bei der Straßenmusik und Straßenmalerei im Domumfeld?

Constanze Gismann: Es gibt einen Vorschlag der Verwaltung, bezüglich der Straßenmalerei neue Regeln aufzustellen, der aktuell noch in der Politik beraten wird. Zur Straßenmusik im unmittelbaren Domumfeld haben wir bereits ein Modell entwickelt, bei dem es nur noch vier Standorte gibt, an denen musiziert werden darf. Die Lautstärke kann kontrolliert und zukünftig bei Verstößen sanktioniert werden. Dieses Modell wollen wir in den Regelbetrieb überführen. Es geht darum, ein gutes Maß zu finden, das für alle eine Bereicherung darstellt.

t-online: Gibt es mit Ihrer Stabsstelle auch so etwas wie einen Bürgerdialog? Können die Bürgerinnen und Bürger einfach mal bei Ihnen nachfragen, was hier passiert?

Constanze Gismann: Wir haben ein Portal auf der städtischen Internetseite, das über die Baustellentätigkeiten informiert. Natürlich sind wir auch Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger.

Wir haben auch andere Projekte, bei denen wir konkret in Dialog gehen. Zum Beispiel läuft aktuell die Kampagne "Haltet Köln sauber!", bei der wir mit Plakaten und Aktionen die Bürgerinnen und Bürger ansprechen und für einen angemessenen Umgang mit unserer Stadt werben.

t-online: Was genau sind das für Aktionen?

Constanze Gismann: Aktuell gibt es zum Beispiel die City-Scouts, die freitags und samstags in der Altstadt aktiv sind und mit den Bürgerinnen und Bürgern das Gespräch suchen. Sie tragen rote T-Shirts und Kappen und verteilen etwa Taschenaschenbecher. Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen und die Menschen zu motivieren, sich für eine saubere Stadt einzusetzen. Die Aktion läuft sehr gut und kommt positiv an. Wir möchten damit erreichen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich stärker mit dem Ort, mit dem Domumfeld bzw. der Kölner Altstadt identifizieren.

t-online: Sie sind seit August neue Stabsstellenleiterin. Wie haben Sie die Arbeit im Domumfeld bisher wahrgenommen, und wie sehen Sie die Entwicklung in der nächsten Zeit?

Constanze Gismann: Der Bereich im Domumfeld steht natürlich immer sehr im Fokus, das ist mir recht früh aufgefallen. In meiner Arbeit möchte ich für ein Verständnis dafür werben, dass Baustellentätigkeiten manchmal eben auch Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Wir sollten aber das große Ziel stets im Blick haben und das ist eben eine Aufwertung des Altstadtkerns. Es gibt großartige Projekte, die derzeit umgesetzt werden, auch wenn das manchmal mit Bauzäunen und Umleitungen verbunden ist. Ich denke, wir sind hier auf einem guten Weg.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Constanze Gismann
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