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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Warum Mittelfeldstar Ljubicic derzeit nicht verlängern will
Dejan Ljubicic will seinen auslaufenden Vertrag beim 1. FC Köln derzeit nicht verlängern. Sportchef Christian Keller erklärt den Stand im Zukunftspoker.
Rund 400 Fans folgten der Einladung des 1. FC Köln zum Mitgliederstammtisch und lauschten am Dienstagabend im Rheinenergiestadion knapp drei Stunden lang den Ausführungen der Vereinsbosse. Vorstand und Geschäftsführung äußerten sich zu sämtlichen relevanten Themen rund ums Geißbockheim, wobei der sportliche Bereich wie gewohnt das größte Interesse der Anhänger genoss.
Genauer gesagt: die Kaderplanung. Mehrfach wurde Sportchef Christian Keller zu Marvin Schwäbe und Dejan Ljubicic befragt – zwei Spieler, die den Transfersommer des FC bestimmt hatten und weiterhin beim Bundesliga-Absteiger unter Vertrag stehen.
Das ist Ljubicics "Position"
Ljubicic, dem seit mehr als einem Jahr ein Wechselwunsch nachgesagt wird, hätte sich Leeds United anschließen können, doch der FC lehnte ein Angebot des englischen Traditionsklubs ab. Trotz aller Gerüchte habe er "keine große Überzeugungsarbeit" leisten müssen, beteuerte Keller nun.
In einer Transferphase werde immer viel spekuliert. "Fakt ist", ergänzte der Sport-Geschäftsführer, "Dejo ist nicht gewechselt. Fakt ist auch: Dejo ist gerne da und spielt gut." Dass der Vertrag des Österreichers im kommenden Jahr ausläuft und dann ein ablösefreier Verlust droht, ist allerdings genauso Fakt.
Der FC blitzte mit seinem Wunsch einer vorzeitigen Verlängerung beim 26-Jährigen ab, das räumte Keller am Dienstagabend ein: "Dejo und ich haben das sehr offen thematisiert, schon zu Beginn der Vorbereitung und auch zuletzt noch mal. Seine Position ist, dass er sich im Moment auf die Saison konzentrieren und keinen Kopf über Perspektivthemen machen will."
Keine Verlängerung, aber Keller "für den Moment zufrieden"
Diesen Umstand müsse man respektieren. "Für den Moment" sei der FC Sportchef "einfach zufrieden, wenn er so weiterspielt". Gewiss werden die "Geißböcke" um Ljubicic kämpfen. "Wir haben Dejo als sehr wichtigen Spieler für uns gekennzeichnet", betonte Keller.
Marvin Schwäbe wiederum rief in dieser Woche mit einem Interview Aufsehen hervor. Im Gespräch mit dem "Kicker" dementierte der zur Nummer zwei degradierte Torhüter, dass er nach dem Abstieg definitiv habe wechseln wollen. Diesen Umstand hatten die FC-Verantwortlichen angeführt, als sie Toptalent Jonas Urbig schon vor Beginn der Saisonvorbereitung zur neuen Nummer eins ernannt hatten.
Keller: "Es gilt immer das Leistungsprinzip"
Schwäbe bezeichnete seine Degradierung nun als "extrem bitter, gerade wenn man ans Leistungsprinzip glaubt". Dass im FC-Tor ausschließlich die Leistung zählt, hinterfragte er mit seinen Äußerungen folglich – erhielt von Keller im Rahmen des Mitgliederstammtisches aber eine deutliche Antwort.
"Es gilt immer das Leistungsprinzip. Immer, auf jeder Position", erklärte der FC-Sportboss und machte klar: "Es steht der Torhüter im Tor, der aufgrund der Leistung die Nase vorne hat. Und das ist der Jonas." Dass der Zweitligist mit Urbig und Schwäbe über zwei "sehr gute Torhüter" verfüge, sei dabei "eine totale Luxussituation".
Schwäbe, der als Kölner Stammkeeper zweieinhalb Jahre lang überwiegend gute Leistungen gezeigt hatte, fand in den vergangenen Monaten keinen neuen Verein. "Es gab keine Option, die dem Spieler komplett zugesagt hat", offenbarte Keller und bezeichnete diese Tatsache angesichts der Qualitäten des 29-Jährigen als "verwunderlich". Vorerst muss sich Schwäbe mit der FC-Bank begnügen.
- Geissblog