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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fiese Abzocke? Stromversorger in der Kritik – tausende Kölner betroffen
2.500 Haushalte in Köln beziehen ihren Strom vom Anbieter Elektrizität Berlin – doch dieser steht seit einiger Zeit in der Kritik. Ein Aufsichtsverfahren wurde eingeleitet.
Die Bundesnetzagentur hat ein Aufsichtsverfahren gegen die Elektrizitätsversorgung Berlin ElVeBe GmbH eingeleitet – besser bekannt unter dem Handelsnamen "Elektrizität Berlin" Das Unternehmen steht unter Verdacht, bei der Schätzung von Energieverbräuchen und der Rechnungsstellung nicht den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Auch Kölner Kunden sind betroffen.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, erläuterte: "Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher uns aus ihrer Sicht unzutreffende Energieabrechnungen melden, prüfen wir, ob sich das Unternehmen an die gesetzlichen Vorgaben hält."
Falsche Verbrauchsschätzungen und verspätete Rechnungen
Mehrere Verbraucher hatten sich beim Verbraucherservice Energie der Bundesnetzagentur über die Praktiken des Stromanbieters Elektrizität Berlin beschwert. Es besteht der Verdacht, dass das Unternehmen die Energieverbräuchen seiner Kunden nicht korrekt schätzt und wissentlich höhere Verbräuche in Rechnung stellt. Zudem soll es die Rechnungen nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist von sechs Wochen erstellt haben.
Auch in Köln beziehen zahlreiche Haushalte von Elektrizität Berlin ihren Strom. Laut dem Messstellenbetreiber, Rheinische Netzgesellschaft, existieren im Jahr 2024 in Köln ungefähr 2.500 Verträge, wie t-online exklusiv auf Nachfrage erfuhr. Allerdings würden die Zahlen schwanken. Auf dem Bewertungsportal Trustpilot haben bereits 860 Kunden das Unternehmen bewertet. 96 Prozent vergaben nur einen von fünf möglichen Sternen.
Die Agentur steht im Austausch mit betroffenen Kunden, den Energielieferanten sowie den Verbraucherverbänden. Weitere Informationen und Handlungsoptionen für betroffene Verbraucher sind auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter verfügbar.
- Anfrage Rheinische Netzgesellschaft
- Pressemitteilung der Bundesnetzagentur vom 20. August 2024