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Halsketten-Raubserie in Köln: So ist die Lage am Ebertplatz


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Bürgerverein in Sorge
Raubserie am Ebertplatz: "Geht hier seit Jahren bergab"


31.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Jugendliche werden von der Polizei am Ebertplatz kontrolliert: Immer wieder werden Passanten hier Ketten vom Hals gerissen.Vergrößern des Bildes
Jugendliche werden von der Polizei am Ebertplatz kontrolliert: Immer wieder werden Passanten hier Ketten vom Hals gerissen. (Quelle: NF)

Der Ebertplatz in Köln steht vermehrt im Fokus. Der Grund sind anhaltende Raubzüge jugendlicher Halskettenräuber. Der Bürgerverein Eigelstein zeigt sich besorgt.

Es ist kurz nach 13 Uhr, als die Stimmung am Ebertplatz kippt. An dem Platz, unweit der U-Bahn-Unterführung, fährt jetzt ein Streifenwagen vor. Beamte steigen aus und kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. Sie leeren ihre Hosentaschen, einer der Teenager muss seine Mütze absetzen und sie dem Beamten zeigen. Die Jugendlichen verschränken die Arme, zeigen sich desinteressiert an der Maßnahme und antworten auf die Fragen der Polizisten lustlos und in gebrochenem Deutsch.

Der Ebertplatz in Köln ist in den letzten Wochen vermehrt in die Schlagzeilen geraten. Neben Bereichen in der Innenstadt, wie zuletzt dem Kölner Dom, ist der Ort so etwas wie ein Hotspot für jugendliche Halskettenräuber geworden. Erst vor einigen Tagen hat die Kölner Polizei Wohneinrichtungen durchsucht und sich auf Nachfrage von t-online ausführlich zu der Raubserie geäußert.

"Immer wenn ich durchgehe, verfinstert sich meine Miene"

Am Ebertplatz scheint ein gewisses Maß an Kriminalität immer allgegenwärtig zu sein. Im Vorbeigehen weist ein sogenannter "Kümmerer" der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) darauf hin, man solle auf die eigenen Wertsachen aufpassen. Die wenigen Passanten, die an diesem Dienstag den Platz überqueren und nicht zur lokalen Drogen- und Trinkerszene gehören, äußern sich kritisch zum Ebertplatz. "Immer wenn ich hier durchgehen muss, verfinstert sich meine Miene", sagt ein junger Mann mit Kopfhörern und eilt vorbei. Ein älteres Ehepaar sagt, sie hätten von den Halskettenräubern in der Zeitung gelesen und seien besorgt. Allerdings gehe es mit dem Platz "ohnehin schon seit Jahren" bergab.

Bürgerverein Eigelstein e. V. zeigt sich besorgt

Auch der Bürgerverein Kölner Eigelstein e. V. beobachtet die Entwicklungen am Ebertplatz mit Sorge. Innerhalb des Vereins seien die Fälle von entrissenen Halsketten am Ebertplatz in letzter Zeit ein großes Thema gewesen, sagt Sprecherin Ruth Wennemar. Sie selbst findet: "In dem Moment, in dem die Jugendlichen straffällig werden, muss definitiv die Justiz mitspielen."

In der Vergangenheit habe der Bürgerverein immer wieder gefordert, am Ebertplatz eine mobile Wache einzurichten – ohne Erfolg. Solch eine mobile Wache sei seitens der Behörden nicht darstellbar, so Wennemar.

Die zahlreichen Vorfälle am Ebertplatz hätten massive Auswirkungen auf den Ruf der Stadt, so die Sprecherin. "Wenn jeden Tag Halsketten-Diebstähle stattfinden oder mehrere in der Woche, dann macht das ja etwas mit dem Tourismus – und das ist nicht gut für Köln." Konzepte, um gegen die steigende Kriminalität am Ebertplatz vorzugehen, müssten allerdings von der Stadt oder der Polizei entwickelt werden. "Wir als Bürgerverein können nur appellieren."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Telefonat mit Ruth Wennemar, Bürgerverein Eigelstein e. V.
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