Polizei setzt auf "Null-Toleranz-Strategie" Halskettenraub: Polizei durchsucht Wohneinrichtungen
Immer wieder werden Passanten in Köln die Halsketten entrissen. Jetzt hat die Polizei Wohneinrichtungen durchsucht und Haftbefehl gegen einen 14-Jährigen vollstreckt.
Auf richterliche Anordnung hat die Polizei am Donnerstag den Wohnbereich eines 12-jährigen Jungen in einer Jugendeinrichtung im Kölner Norden durchsucht. Er wird dringend verdächtigt, einen 60-Jährigen in der Nacht zu Mittwoch (24. Juli) auf dem Gereonswall überfallen und ihm die Halskette geraubt zu haben. In seinem Zimmer fanden die Beamten zwei Halsketten, zwei Ringe, drei neuwertige Sonnenbrillen, vier Basecaps mit Etiketten sowie ein paar teure Kopfhörer, teilte die Polizei Köln am Freitag mit.
Wenige Stunden nach der Durchsuchung vollstreckten Polizisten in einer innerstädtischen Wohneinrichtung schließlich einen Haftbefehl gegen einen 14-jährigen Alleinreisenden aus dem Ausland. Ihm wird vorgeworfen, seit Juni an mindestens drei Raubüberfällen und einem Diebstahl in der Kölner Innenstadt beteiligt gewesen zu sein:
Durchsuchungen in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt
Dabei wurden die polizeilichen Einsatzmaßnahmen von Mitarbeitern des Jugendamtes begleitet. Barbara Frank, stellvertretende Leiterin des Jugendamtes, äußerte sich zu dem gemeinsamen Vorgehen und sagte: "Aufgabe des Jugendamtes ist es, Jugendliche zu schützen. Deshalb tolerieren wir in unseren Einrichtungen weder Drogen noch Alkohol und ziehen in Kooperation mit der Polizei Konsequenzen aus Straftaten."
Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Raubüberfällen in Köln, bei denen Jugendliche Passanten die Gold- und Silberketten vom Hals reißen. Auf Anfrage von t-online gab die Polizei weitere Details der Raubserie bekannt.
Einsatzleiter erklärt Null-Toleranz-Strategie
Einsatzleiter Stefan Mitschke von der Polizei Köln berichtete über die Situation in der Kölner Innenstadt: "Im Juni haben wir fünf und im Juli bislang 17 Diebstähle und Raubüberfälle registriert, bei denen junge Täter auf Halsketten abgesehen hatten. Wir haben die Präsenz mit zivilen sowie uniformierten Kräften an erkannten Aufenthaltsorten der Jugendlichen verstärkt. Eine Ermittlungsgruppe wertet alle vorliegenden Erkenntnisse aus und koordiniert die Einsatzmaßnahmen. Die Durchsuchungen am Donnerstag sowie die sofortige Vollstreckung eines Haftbefehls sollen den Jugendlichen verdeutlichen, dass wir eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen."
- presseportal.de: "Ermittlungen zu Goldkettenrauben" vom 26. Juli 2024