1. FC Köln Der Kreis wird kleiner: Wen macht Struber zum FC-Kapitän?
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das Kapitäns-Casting beim 1. FC Köln läuft, Trainer Gerhard Struber testet einen Kandidaten nach dem anderen. Nun kehrt auch Amtsinhaber Florian Kainz zurück.
Mit welchem Kapitän geht der 1. FC Köln die Mission Wiederaufstieg an? Diese Frage gehört zweifelsohne zu den spannendsten in der Saisonvorbereitung der "Geißböcke". Der neue FC-Trainer Gerhard Struber hatte bei seiner Vorstellung vor drei Wochen offengelassen, ob sein Landsmann Florian Kainz die verantwortungsvolle Rolle behalten wird.
Derzeit läuft das Kapitäns-Casting des österreichischen Coaches, in den drei bisherigen Testspielen haben bereits fünf FC-Profis die Binde getragen. Erst Marvin Schwäbe und Jan Thielmann, dann Timo Hübers sowie Jonas Urbig, und beim 3:1-Erfolg gegen die Kickers Offenbach am Samstag war nun Eric Martel an der Reihe.
Struber erlebt, "wer Verantwortung übernimmt"
Angesprochen auf die verschiedenen Kandidaten für die Anführerrolle erklärt Struber: "Es gibt da mittlerweile einen kleineren Kreis." Jeder Tag mit seiner neuen Mannschaft helfe dem 47-Jährigen, die verschiedenen Charaktere einschätzen zu können. "Ich bin mit den Jungs jetzt auch in Einzelgesprächen, erlebe im Training und in den Spielen, wer Verantwortung übernimmt und in der Kommunikation die richtige Tonart trifft", sagt Struber.
Zu seinem erwähnten "kleineren Kreis" dürften allerdings nicht alle fünf Profis zählen, die in den Testspielen bisher die Binde getragen haben. Marvin Schwäbe, vergangene Saison Stellvertreter von Florian Kainz, hegt bekanntlich Wechselgedanken und wäre bei einem Verbleib in Köln nur die Nummer zwei hinter Jonas Urbig. Das Torhüter-Talent selbst tritt zwar deutlich gereifter auf, doch das Kapitänsamt wäre für Leih-Rückkehrer Urbig wohl noch eine Nummer zu groß.
Kainz, Martel, Hübers oder Thielmann?
Martel, Hübers und Thielmann dagegen dürften sehr wohl zu den Anwärtern gehören. Sechser Martel trägt die Binde auch bei der U21-Nationalmannschaft, Abwehrchef Hübers ist der Erfahrenste aus diesem Trio und Allrounder Thielmann identifiziert sich womöglich mehr als jeder andere Spieler mit dem FC.
Doch einen Kandidaten, der sich bislang noch nicht zeigen konnte, will Struber keinesfalls außer Acht lassen: Amtsinhaber Kainz. Der einzige EM-Teilnehmer des FC hatte nach dem Turnier-Aus im Achtelfinale noch Sonderurlaub und steigt erst am Dienstag in die Vorbereitung ein.
"Kainzi ist nach wie vor ein ganz wichtiger Partner"
Struber erinnert: "Es gibt auch noch den Kainzi – das ist unser Kapitän." Zumindest so lange, bis der Kölner Trainer einen Nachfolger bestimmt. Aber natürlich könnte er seinen Landsmann auch im Amt bestätigten. "Kainzi ist nach wie vor ein ganz wichtiger Partner", unterstreicht Struber und kündigt an: "Wir werden auch mit ihm gemeinsam mal schauen, in welche Richtung das gehen kann."
In der Absstiegssaison hatte Kainz als Nachfolger von Vereinslegende Jonas Hector mit der großen Verantwortung zu kämpfen gehabt – es wirkte, als hemme die Anführerrolle den wichtigen Offensivakteur. Dies ist auch der Grund, warum nun überhaupt ein Kapitäns-Casting stattfindet. Mit einer Entscheidung Strubers ist erst auf der Zielgeraden der Vorbereitung zu rechnen, womöglich in den Tagen vor dem Zweitliga-Auftakt gegen den Hamburger SV am 2. August.
- Geissblog