"Notwendige Maßnahme" Reker fordert nach Attacke mehr Schutz für Politiker
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker wurde 2015 von einem rechtsextremistischen Attentäter lebensgefährlich verletzt. Nach dem Angriff in Dresden drängt sie auf Konsequenzen.
Nach dem brutalen Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker einen besseren Schutz von Politikerinnen und Politikern auch auf kommunaler Ebene gefordert. Dies sei kein "persönliches Privileg", sondern eine "notwendige Maßnahme", sagte die parteilose Politikerin, die selbst einen Mordanschlag eines Rechtsextremisten überlebte, der Deutschen Presse-Agentur.
Reker: Personenschutz bisher Tabuthema
"Unsere Demokratie steht unter Druck und muss geschützt werden, also auch deren Repräsentanten", so Reker. "Bisher war es augenscheinlich ein Tabu, darüber zu reden, dass auch Personen außerhalb der Landes- und Bundespolitik Personenschutz bekommen. Dieses Tabu muss nun ein Ende haben."
Reker war 2015 in der Endphase des Oberbürgermeister-Wahlkampfs von einem rechtsextremistischen Attentäter angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden. Sie lag danach mehrere Tage im künstlichen Koma. Der Täter wurde vom Oberlandesgericht in Düsseldorf zu 14 Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt. Er habe ein "ein Klima der Angst schaffen" wollen, hieß es in der Urteilsbegründung.
Kurz vor dem Angriff in Dresden hat es in Essen eine Attacke auf zwei Grünen-Politiker gegeben Die Polizei sucht am Montag weiter nach den unbekannten Angreifern. Zudem wurde in Gelsenkirchen am Samstag eine Scheibe eines Schaukastens am Wahlkreisbüro der Grünen von unbekannte Täter eingeschlagen. Auch hier ermittelt der Staatsschutz.
- Nachrichtenagentur dpa