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Köln: Droht der Kneipe "Berg Krug" in Ehrenfeld das Aus?


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"Berg Krug" in der Sömmeringstraße
Kneipensterben: Ehrenfelder Kult-Gastro vor dem Aus?


16.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Tanja Beck-Rafati und ihre Schwester Jessi im "Berg Krug": Die beiden kämpfen für den Erhalt der Kneipe.Vergrößern des Bildes
Tanja Beck-Rafati und ihre Schwester Jessi im "Berg Krug": Die beiden kämpfen für den Erhalt der Kneipe. (Quelle: Yannik Stracke)
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Der "Berg Krug" in Ehrenfeld ist ein Stück Veedel-Geschichte. Doch dem urigen Lokal könnte das Aus drohen, die Belegschaft kämpft um den Erhalt.

Der "Berg Krug" ist eine Kneipe in Ehrenfeld, die auf eine lange Tradition zurückblickt. Der älteste Nachweis einer Gaststätte in dem Haus in der Sömmeringstraße 28 ist eine Schanklizenz aus dem Jahr 1904.

Geführt wird die Kneipe seit dem Tod der langjährigen Wirtin Aggi vor vier Jahren von deren Tochter Tanja Beck-Rafati. Außerhalb der Öffnungszeiten kann man von außen auf den Rollläden ein Graffiti sehen, das an die ehemalige Wirtin erinnert. Sie setzte sich gerne zu ihren Gästen an den Tisch, trank mit ihnen ein Kölsch und erzählte aus ihrem Leben.

Miteigentümer der Immobilie will Anteile verkaufen

Tanja Beck-Rafati ist derzeit auf die Unterstützung ihrer Gäste angewiesen, um den Erhalt der Kneipe zu gewährleisten. Der Miteigentümer der Immobilie, in der sich der "Berg Krug" befindet, möchte nämlich seinen Anteil verkaufen. Die Wirtinnen sorgen sich, dass ein potenzieller Käufer für das Grundstück andere Pläne als den Erhalt der Traditionskneipe haben könnte.

Daher will Beck-Rafati den Anteil des Miteigentümers erwerben. Die Kosten dafür kann sie aber nicht alleine stemmen. Ein Kredit sei ihr von mehreren Banken verwehrt worden, sagt sie. Inzwischen habe sie aber eine Zusage für ein Darlehen, mit dem sie einen Teil der Kosten decken könne. Der Rest der benötigten Summe soll mithilfe von Privatdarlehen zusammenkommen.

So mancher Gast schaffte es nicht pünktlich zum Konzert

Derzeit arbeiten eine Teilzeitkraft und vier Aushilfen, darunter Tanjas Schwester Jessi, im "Berg Krug". Für Tanja und Jessi ist der Fortbestand der Kneipe, die bereits seit 1972 im Familienbesitz ist, eine Herzensangelegenheit. "Für mich hat dieser Raum einfach eine besondere Ausstrahlung, die viele Menschen auch spüren. Auch die Menschen, die regelmäßig hier verkehren, sind alle sehr nett", findet Jessi.

Das Publikum sei sehr gemischt: "Manche feiern ihren 18. Geburtstag hier und manche ihren 90. Hier sind auch manchmal Leute, die eigentlich zu einem Konzert in der Live Music Hall gehen und nur kurz reinkommen wollen. Der eine oder andere hat schon mal den Konzertstart verpasst, weil er sich dann doch nicht hier losreißen konnte."

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In der Kneipe herrscht Sanierungsbedarf

In den vergangenen Jahren hatte der "Berg Krug" mit diversen Problemen zu kämpfen. Durch das Rauchverbot, das in NRW seit 2013 in sämtlichen Gaststätten gilt, ist der Umsatz eingebrochen. Seit 2019 werden zudem keine Fußballspiele mehr übertragen, da die Preise, die Gastronomiebetriebe für Abonnements bei den Bezahlsendern Sky und DAZN zahlen müssen, schlichtweg zu hoch seien. Auch die Corona-Krise hat bekanntlich viele Gaststätten hart getroffen. Beim "Berg Krug" kommt hinzu, dass die Kneipe keinen Außenbereich hat, was im Sommer von Nachteil ist.

Zwar hat der "Berg Krug" die Pandemie im Gegensatz zu einigen anderen Kneipen im Kölner Raum überstanden, doch es besteht Sanierungsbedarf. In den vergangenen 30 Jahren habe es kaum größere Investitionen gegeben. Nun soll beispielsweise eine Schalldämmung angebracht werden, um die Lärmbelästigung der Nachbarn in Grenzen zu halten.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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