In der Innenstadt So denken die Kölner über ein Alkoholverbot an Karneval
Sollte es in der Kölner Innenstadt ein Alkoholverbot an den Karnevalstagen geben? Eine Umfrage von t-online zeigt: Bei dem Thema herrscht große Uneinigkeit.
Der Bezirksbürgermeister der Kölner Innenstadt, Andreas Hupke (Bündnis 90/Die Grünen), hatte sich jüngst für ein Alkoholverbot in der Stadt ausgesprochen: Wenn auch nur räumlich und zeitlich begrenzt, könne ein solches Verbot vor allem an den Karnevalstagen dabei helfen, den Feiernden Herr zu werden.
Die Hürden für ein Alkoholverbot sind groß, der nordrhein-westfälische Landtag in Düsseldorf müsste dafür zunächst eine gesetzliche Grundlage schaffen. Wie die Stadt Köln auf Anfrage von t-online sagte, habe sie das Land NRW bereits mehrfach um die Schaffung einer entsprechenden Möglichkeit gebeten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Umfrage zum Alkoholverbot: Knappes Ergebnis
Für ein Alkoholverbot gibt es aber nicht nur, rechtliche Hürden zu bewältigen. Schließlich gehört für viele Menschen das Trinken von Alkohol fest zum Straßenkarneval dazu. t-online wollte wissen, wie die Kölnerinnen und Kölner zu einem Alkoholverbot in der Innenstadt an Karneval stehen.
An einer nicht-repräsentativen Umfrage dazu haben 1.466 Menschen teilgenommen (Stand von 4. März 2024). Das Ergebnis fällt durchaus knapp aus. 3,8 Prozent der Befragten (56 Stimmen) waren unentschlossen. 50,6 Prozent (743 Stimmen) hingegen sprachen sich gegen ein Alkoholverbot aus, was einer knappen Mehrheit entspricht. Denn 45,5 Prozent (668 Stimmen) würden einem innerstädtischen Alkoholverbot an den Karnevalstagen zustimmen.
Alkoholverbote sind immer wieder gescheitert
In den vergangenen Jahren haben einige nordrhein-westfälische Gemeinden eine sogenannte "Alkoholkonsumverbotsverordnung" erlassen. Diese hatten vor Gericht jedoch keinen Bestand.
Die Stadt Krefeld etwa war mit einem weitreichenden Alkoholverbot in der Innenstadt gescheitert: Nachdem ab März 2023 das Trinken von Alkohol zunächst im Umkreis von 100 Metern zu zahlreichen Einrichtungen und Plätzen untersagt war, schwächte der Stadtrat die Regelung nur ein halbes Jahr später wieder ab. Wie der WDR berichtete, gilt das Verbot jetzt nur noch im "unmittelbaren Umfeld zu den Eingangsbereichen".
- Umfrage von t-online (Stand vom 4. März 2024)
- Anfrage bei Andreas Hupke
- Anfrage bei der Stadt Köln