RKI-Bericht Syphilis-Fälle in Köln nehmen wieder zu
In Köln kommt es wieder vermehrt zu Fällen der sexuell übertragbaren Krankheit Syphilis. Nur in einer Stadt Deutschlands gibt es mehr Infektionen.
Die Zahl von Syphilis-Fällen in Köln ist gestiegen, wie Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) belegen. Laut dem aktuellen Epidemiologischen Bulletin liegt die Inzidenz in der Domstadt bei 42,9 Fällen pro 100.000 Einwohner.
In der Stadt Köln gab es demnach bundesweit die zweitmeisten Meldungen von Fällen der sexuell übertragbaren Krankheit – mehr Fälle hat laut dem RKI-Bericht nur Berlin zu verzeichnen. Doch auch andere Städte melden hohe Inzidenzen: München verzeichnet eine Inzidenz von 38,9, Nürnberg von 29,2 und Frankfurt am Main von 27,8. Düsseldorf kommt auf einen Wert von 25,5.
Dem Bericht zufolge handelt es sich bei der Syphilis in Deutschland um eine geografisch eher auf die Ballungsräume konzentrierte Epidemie, was auch die verhältnismäßig hohe Inzidenz in Köln erklärt.
Bundesweite Zunahme von Fällen seit 2010
Syphilis zählt zu den Geschlechtskrankheiten und wird durch Bakterien verursacht. Neben Müdigkeit, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, bildet sich ein Hautausschlag mit kleinen Knoten unter der Haut dort, wo der Erreger in den Körper gelangt ist.
Laut dem RKI war während der Corona-Pandemie ein bundesweiter Rückgang von Syphilis-Fällen zu verzeichnen. Seit dem Jahr 2022 steigt die Zahl jedoch wieder an. Laut Forscherinnen und Forschern setzt sich damit die seit 2010 beobachtete Zunahme der Fallzahlen weiter fort. Bundesweit wurden dem RKI 2022 8.305 Syphilis-Fälle gemeldet. Das ist der Höchststand seit Beginn der Messungen im Jahr 2001.
- rki.de (PDF): Syphilis in Deutschland 2020 – 2022
- aidshilfe.de: "Syphilis"