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"Correctiv"-Recherche: Ex-Dozent der Uni Köln sprach bei rechtsextremem Treffen


"Correctiv"-Recherchen
Ex-Dozent der Uni Köln sprach bei rechtsextremem Treffen

Von t-online, fe

11.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ulrich Vosgerau (Archivbild): Der Jurist nahm an einem Geheimtreffen von Rechtsextremen in Potsdam teil. (Quelle: IMAGO / Jürgen Heinrich)
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Das Geheimtreffen von Rechtsextremen zum "Masterplan Remigration" in Potsdam sorgt für Entsetzen. Auch ein ehemaliger Dozent der Uni Köln nahm daran teil.

Im November hatten sich Rechtsextreme in einem Potsdamer Hotel getroffen, um über die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu sprechen. Das hatten Recherchen des Medienhauses "Correctiv" ergeben. Unter den Teilnehmern waren unter anderem Politiker von AfD und CDU, Anhänger der Identitären Bewegung und auch ein ehemaliger Privatdozent der Uni Köln: Der Jurist Ulrich Vosgerau hielt bei dem Treffen nach eigenen Angaben einen Vortrag über "das verfassungsrechtliche Problem der Briefwahl."

Vosgerau hatte 2012 an der Universität zu Köln habilitiert, danach war er als Privatdozent an der Hochschule tätig. Ein Amt, das der Jurist auch heute noch prominent auf seiner Website angibt. Am Mittwochabend veröffentlichte die Uni eine Stellungnahme zur Personalie Vosgerau. "Seit 2015 ist er nicht mehr an der Universität zu Köln beschäftigt, seit 2018 lehrt er zudem nicht mehr an der Fakultät", so die Hochschule. "Ob die Voraussetzungen für den Status 'Privatdozent' noch gegeben sind, werde die Universität zu Köln prüfen.

Gleichzeitig distanzierte sich die Universität deutlich von Ideen, wie sie beim Geheimtreffen in Potsdam diskutiert wurden. "Die Universität zu Köln steht für Weltoffenheit und Diskriminierungsfreiheit – und für Vielfalt und Diversität, wie sie die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland insgesamt auszeichnen."

Vosgerau räumt Teilnahme am Treffen ein

Vosgerau selbst ist CDU-Mitglied, hat jedoch enge Verbindungen zur AfD. So war er Mitglied der Desiderius-Erasmus-Stiftung, die der Partei nahesteht, und vertritt sowohl die Stiftung als auch die AfD als Jurist vor dem Bundesverfassungsgericht.

Im "Correctiv"-Artikel heißt es zum Auftritt Vosgeraus: "Der Verfassungsrechtler spricht über Briefwahlen, es geht um Prozesse, um das Wahlgeheimnis, um seine Bedenken in Bezug auf junge Wählerinnen türkischer Herkunft, die sich keine unabhängige Meinung bilden könnten. Auf Correctiv-Fragen hin bestätigt er diesen Satz später." Auch gegenüber anderen Medien räumte Vosgerau seine Teilnahme an dem Treffen in Potsdam ein. So sagte er Deutschen Presse-Agentur: "Es muss möglich sein, in einem privaten Kreis auch mit Menschen einmal zu sprechen, die im Verfassungsschutzbericht auftauchen."

Auch habe er gerne die Gelegenheit wahrgenommen, Martin Sellner persönlich kennenzulernen. Sellner ist ein rechtsextremer Aktivist aus Österreich und ehemaliger Sprecher der Identitären Bewegung. In Potsdam soll er einen "Masterplan" vorgestellt haben, bei dem es darum gegangen sei, möglichst viele Migranten aus Deutschland zu vertreiben. "Ich hatte gehört, dass der Martin Sellner persönlich ein angenehmer Typ sein soll, der nicht fanatisch wirkt", sagte Vosgerau der dpa über den Österreicher.

Verwendete Quellen
  • portal.uni-koeln.de: Stellungnahme der Universität zu Köln zur aktuellen Berichterstattung von "correctiv" (Stand vom 11. Januar 2024)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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