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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Timo Schultz setzt auf Fußball à la Steffen Baumgart
Timo Schultz steht vor seinem Pflichtspiel-Debüt als Trainer des 1. FC Köln. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Heidenheim erklärt der Ostfriese, in welchem Zustand er die Mannschaft vorgefunden hat.
Der 13. Januar 2024 dürfte für Timo Schultz ein besonderer Tag werden. Nicht nur, dass der 46-Jährige am Samstag zum ersten Mal mit dem Geißbock auf der Brust an der Seitenlinie im Rheinenergiestadion stehen wird. Für den Trainer hat der Tag eine viel weitreichendere Bedeutung. Schultz wird dann zum ersten Mal als Cheftrainer eines Bundesligisten Verantwortung übernehmen.
Viel Zeit, um sich über diese Tatsache Gedanken zu machen, hatte Schultz bislang noch nicht. Seit exakt einer Woche ist der ehemalige Trainer des FC St. Pauli beim 1. FC Köln im Amt. In dieser kurzen Zeit galt es bislang, sich voll auf die anstehenden Aufgaben zu fokussieren.
Schultz: "Ohne Kribbeln muss man nicht ins Stadion kommen"
"Momentan bin ich mit der täglichen Arbeit gefangen", sagte der Trainer des Tabellenvorletzten, der mit nur zehn Punkten und zehn Toren in akuter Abstiegsnot steckt. Deswegen habe er sich auch noch "nicht so viele Gedanken gemacht, wie sich das am Samstag anfühlen wird". Spätestens am Freitag, so Schultz weiter, gehe dann das Kribbeln los. "Das muss auch so sein. Ohne Kribbeln muss man nicht ins Stadion kommen."
Schultz hofft bei seinem Debüt darauf, dass die Stimmung nicht nur vor dem Anpfiff herausragend wird, sondern auch noch nach der Hymne für 90 Minuten auf einem Hoch bleiben wird. Dafür soll seine Mannschaft am Samstag alles geben.
Kein Baumgart 2.0, aber weiter Baumgart-Fußball
Taktisch will der neue Trainer im Vergleich zu seinem Vorgänger Steffen Baumgart kaum etwas verändern. "Wir werden bei der Ausrichtung bleiben", erklärte Schultz. "Wir wollen aggressiv sein, mutig sein, den Gegner früh attackieren. Das hat die Mannschaft in den letzten zweieinhalb Jahren ausgezeichnet und das werden wir fortführen." Schultz will dabei zwar kein Baumgart 2.0 sein, den Baumgart-Fußball wird der Trainer aber zunächst weiterspielen lassen.
Seine ersten Tage beim FC konnte der Neuling dabei voll nutzen, um mit seinem neuen Team intensiv auf dem Platz zu arbeiten. Viel mentale Arbeit sei nach der katastrophalen Hinserie gar nicht nötig gewesen. "Die Mannschaft ist komplett intakt, sie lebt, sie ist fit. Was ich vorgefunden habe, macht es mir sehr leicht", sagte der neue Trainer und lobte damit indirekt auch die Arbeit von Steffen Baumgart.
Schultz mit blitzsauberer Bilanz gegen Heidenheim
Ein Vorteil für den ehemaligen Zweitliga-Trainer aus Hamburg ist dabei sicherlich, dass er den kommenden Gegner von zahlreichen Aufeinandertreffen bestens kennt. Zudem hat Schultz in fünf Spielen noch nie gegen den 1. FC Heidenheim verloren (vier Siege, ein Remis). "Die Mannschaft hat sich über die letzten Jahre nicht so sehr verändert. Sie haben eine extrem robuste Mannschaft und mit Jan-Niklas Beste einen sehr guten Standardschützen", erklärte der gebürtige Wittmunder. Sein Trainer-Kollege Frank Schmidt, seit 2007 bei den Heidenheimern im Amt, sei dabei eine "absolute Institution".
Verzichten muss Schultz am Samstag auf Leart Pacarada und Mark Uth. Während sich Pacarada noch im Aufbautraining nach seiner Muskelverletzung befindet, wird Uth dem FC noch mehrere Wochen fehlen. Der Offensiv-Spieler hatte sich beim Test in Essen eine Verletzung des Innenbandes im linken Knie zugezogen. Diese sei laut Schultz zwar nicht strukturell, dennoch werde Uth den Kölnern mindestens noch zwei bis drei Wochen fehlen. Darüber hinaus kann der neue Trainer zu seinem Start jedoch aus dem Vollen schöpfen.
- Geissblog