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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Keine Antwort: Keller schweigt zu Trainer-Frage
Wie lange hält der 1. FC Köln noch an Steffen Baumgart fest? Nach der 0:2-Niederlage beim SC Freiburg vermied Christian Keller ein Bekenntnis zum Trainer.
Gerade einmal fünf Wochen ist es her, da hatte FC-Geschäftsführer Christian Keller dem Trainerteam rund um Steffen Baumgart "die Note eins" für seine Arbeit ausgesprochen. Zum damaligen Zeitpunkt hatten die Geißböcke sechs Punkte aus elf Spielen gesammelt. Eine Trainer-Diskussion stellte sich für den 45-Jährigen jedoch nicht.
Inzwischen jedoch scheint sich der Wind am Geißbockheim zumindest leicht gedreht zu haben. Vor dem Darmstadt-Spiel im November wurde Keller erstmals deutlicher, sagte: "Wir bleiben nicht nur hinter den Erwartungen, sondern auch hinter den Möglichkeiten zurück." Zuletzt folgte zudem der Hinweis, "das Negative nicht zu häufig in den Vordergrund zu rücken." Gemeint war damit das Trainerteam.
Keller fordert Punkte bei Union Berlin
Als der Sportchef am Sonntag nach der unglücklichen 0:2-Niederlage in Freiburg schließlich zu den Kölner Journalisten trat, wirkte Keller sichtlich genervt. Der Platzverweis von Jeff Chabot hatte einen bis dato ordentlichen Kölner Auftritt wertlos gemacht. Die neunte Niederlage war ein bitterer Schlag kurz vor Weihnachten.
Keller analysierte dabei das Spiel, ohne zu verkennen, dass die Mannschaft im Vergleich zu den vergangenen Wochen durchaus eine Leistungssteigerung gezeigt hatte. Gleichwohl sagte der Geschäftsführer aber auch: "Das tut weh heute. Wir haben zehn Punkte aus 15 Spielen. Das ist einfach nicht ausreichend."
Bevor es in die kurze Winterpause geht, steht für den FC noch das letzte abschließende Spiel bei Union Berlin auf dem Programm. "In diesem Spiel ist es elementar, dass wir zu Punkten kommen", sagte Keller. Doch ist ein Sieg auch für Steffen Baumgart elementar, um weiterhin Trainer des 1. FC Köln zu bleiben?
Trainer-Frage? Keller bittet um Verständnis
Auf diese Frage angesprochen, vermied der Manager erstmals seit seiner Amtszeit ein klares Bekenntnis zu seinem Trainer. Seine einzige Antwort: "Bitte verstehen Sie, dass ich zu den Mechanismen des Systems nicht antworten möchte." Keller wollte die Trainerfrage also nicht mehr kommentieren – weder in die eine noch in die andere Richtung. So geht der Fokus zunächst auf das entscheidende Spiel in Köpenick. Was danach in der Trainer-Frage passiert? Offen.
Christian Keller hätte einer Trainer-Diskussion dabei ganz einfach einen Riegel vorschieben können. Doch der Sportchef ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass keine Antwort sehr wohl auch eine Antwort sein kann. Und so könnte also ausgerechnet das Spiel bei seinem Herzensclub Union Berlin zum Schicksalsspiel für Steffen Baumgart werden.
- Geissblog