Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Vier Fünfen und eine Eins: Nur Schwäbe glänzt gegen Bayern
Keine Überraschung, keine Sensation: Der 1. FC Köln muss sich am Freitag auch dem FC Bayern München geschlagen geben. Bester Mann ist mal wieder Marvin Schwäbe.
Ausgerechnet gegen den Rekordmeister, die beste Offensive der Bundesliga, hat Steffen Baumgart seinen Defensivverbund auf Dreierkette umgestellt. Der 1. FC Köln kassierte im heimischen RheinEnergieStadion eine 0:1-Niederlage, die weitaus höher hätte ausfallen können. Die T-Online-Einzelkritik:
Marvin Schwäbe
Kölns Torhüter machte gegen Bayern dort weiter, wo er bei seiner überragenden Leistung in Bochum aufgehört hatte. Nach sieben Minuten verhinderte Schwäbe im Eins-gegen-eins-Duell mit Leroy Sané das 0:1. Gegen Eric Maxim Choupo-Moting und Kingsley Coman, die jeweils das 0:2 auf dem Fuß hatten, folgten die nächsten Glanztaten (22./42.).
Note: 1
Luca Kilian
Kilian stand erstmals seit mehr als einem Jahr in der FC-Startelf. Vor dem 0:1 ließ Choupo-Moting den rechten Innenverteidiger locker aussteigen – eine undankbare Szene. Nach 28 Minuten behinderte er Sané noch entscheidend, sodass dieser den Ball frei vor Schwäbe am Tor vorbeischob. Im internen Vergleich erreichte Kilian eine solide Zweikampfquote.
Note: 4
Jeff Chabot
Chabot spielte als Abwehrchef im Zentrum der Dreierkette und hatte erstaunlich wenig Zweikämpfe. Vor Harry Kanes 0:1 (20.) rettete er gegen Choupo-Moting zunächst noch auf der Linie, nach 77 Minuten blockte er gegen Sané. Wie so oft blieb Chabot ohne grobe Schnitzer. Die Abstimmung mit seinen Nebenleuten klappte in der Harakiri-Anfangsphase, als Bayern drei Tore hätte machen müssen, allerdings überhaupt nicht. Da war zu sehen, dass der FC erstmals unter Baumgart mit Dreierkette spielte.
Note: 3
Timo Hübers
Hübers agierte immer wieder auf des Messers Schneide – mit Ausschlägen in beide Richtungen. Nach sechs Minuten grätschte er eine Hereingabe an den Außenpfosten, es war Rettung in höchster Not vor dem einschussbereiten Kane. Eine Minute später verlor er Sané bei einem langen Ball völlig aus den Augen, ermöglichte ihm so die Eins-gegen-eins-Situation. Dann aber fing er einen Pass des Bayern-Stars ab, stoppte eine Überzahlsituation des Rekordmeisters (12.). Vor dem 0:1 stellte er Coman nicht. In Halbzeit zwei stabilisierte sich Hübers in zentralerer Rolle.
Note: 4
Eric Martel
Martel machte, lief, dirigierte – und zahlte in Halbzeit eins viel Lehrgeld. So sehr er auch ackerte, die Löcher beim FC waren nicht zu stopfen. Wie jeder seiner Teamkollegen sah er meist nur die Rücklichter der Bayernspieler. Als die Kölner zurückgezogener agierten, kam er naturgemäß besser in die Zweikämpfe.
Note: 4
Florian Kainz
Kainz begann erneut auf der Doppelsechs. Sein Fehlpass in Richtung Maina leitete das 0:1 ein. Anschließend fehlte er im Mittelfeldzentrum, Bayern nutzte den Raum gnadenlos aus. Als Ballverteiler kam der Kapitän nicht zur Entfaltung, eine Ausnahme war seine schicke Flanke in den Fünfer auf Carstensen (31.). Kainz' schwache Zweikampfquote (22 Prozent) vergrößerte die Fragezeichen hinter seiner Sechser-Rolle.
Note: 5
Rasmus Carstensen
Nach seinem wackeligen Rechtsverteidiger-Auftritt in Bochum übernahm Carstensen gegen Bayern die rechte Außenbahn neben der Dreierkette, schob hier die ersten zaghaften Angriffsversuche an. Es war auch der Däne, der die beste Kölner Chance hatte, jedoch per Kopf an Manuel Neuer scheiterte (31.). In der Defensive wurde Carstensen mehrfach überlaufen. In Halbzeit zwei rückte er auf die linke Seite, bot dort eine solide Leistung.
Note: 4
Dejan Ljubicic
Der Österreicher sollte nach seiner Krankheitspause als Zehner für hohe Ballgewinne sorgen – es klappte nicht. Das Spiel lief weitestgehend an Ljubicic vorbei. Viel zu selten zog er mal das Tempo an, wie gegen Dayot Upamecano, als er zumindest zum Flanken kam (39.). Der 26-Jährige ist meilenweit von seiner Topform entfernt.
Note: 5
Linton Maina
Nachdem er zuletzt an Zielstrebigkeit dazugewonnen hatte, kam Maina in Halbzeit eins als linker Schienenspieler überhaupt nicht zur Entfaltung, war zudem defensiv überfordert. Nach der Pause konnte er in offensiverer Rolle zumindest mal andeuten, dass er durch sein Tempo gefährlich werden kann.
Note: 5
Jan Thielmann
Der U21-Nationalspieler stand erstmals nach seiner Knieverletzung in der Startelf, sollte die Bayern als zweite Spitze stressen. Der Rekordmeister ließ dies nur in ganz wenigen Szenen zu. In der zweiten Halbzeit beackerte Thielmann dann vorbildlich die rechte Seite, wirkte hier durchaus gut aufgehoben und verteidigte leidenschaftlich. Am Ende ging er mit Krämpfen vom Rasen.
Note: 3
Davie Selke
In der Anfangsphase eroberte der Stürmer in vorderster Front ein, zwei Bälle. Wenn Selke in die Zweikämpfe kam, war er für die Bayern der gewohnt unangenehme Gegenspieler – doch das passierte eben nur selten. Abschlusssituationen boten sich ihm gar nicht, Selke hing in der Luft.
Note: 5
Faride Alidou (ab 65. Minute)
Die Frankfurt-Leihgabe tauchte eher am eigenen Strafraum als am gegnerischen Sechzehner auf. Auch er hatte nicht den ersehnten Lucky Punch parat.
Keine Note
Steffen Tigges (ab 65. Minute)
Der Stürmer brachte kurz nach seiner Einwechslung Neuer in Bedrängnis, doch der Weltmeister-Keeper blieb cool. Tigges wiederum unauffällig.
Keine Note
Leart Pacarada (ab 78. Minute)
Pacarada tauchte nach 92 Minuten plötzlich links im Bayern-Strafraum auf, holte zumindest einen Eckball heraus – doch da war noch mehr drin.
Keine Note
Luca Waldschmidt (ab 78. Minute)
In den letzten Spielen hatte Waldschmidt das Problem, dass er seine Chancen nicht nutzte. Freitagabend bekam er überhaupt keine Gelegenheit zum Abschluss.
Keine Note
Denis Huseinbasic (ab 78. Minute)
Huseinbasic rückte nach seiner Einwechslung ins Mittelfeldzentrum. Von ihm gingen weder Fehler noch Ideen aus. Bei der Kölner Kontersituation in der Nachspielzeit wurde er geblockt.
Keine Note
- Geissblog