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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Nach missglücktem Experiment: Baumgart braucht Ljubičić in Bestform
Um aus der Krise zu kommen, müssen vor allem die Leistungsträger des 1. FC Köln wieder in Form kommen. Dazu zählt auch Dejan Ljubičić, den Steffen Baumgart nun in die Pflicht nimmt.
Zwei Spiele in Folge hatte Dejan Ljubičić zuletzt nicht in der Startelf des 1. FC Köln gestanden. Gegen den FC Augsburg hatte Trainer Steffen Baumgart dem Österreicher eine Pause verordnet, nachdem dieser beim Pokal-Aus in Kaiserslautern völlig neben sich gestanden hatte. Beim VfL Bochum fehlte Ljubičić krankheitsbedingt.
Auf der Sechs fehlt es dem 1. FC Köln damit neben Eric Martel jedoch an Erfahrung und konstanter Bundesliga-Qualität. Mathias Olesen und Denis Huseinbašić haben sich bis dato noch nicht als die erhofften Verstärkungen herausgestellt. Und so war Steffen Baumgart zuletzt zum Improvisieren gezwungen.
Kainz-Experiment ging schief
Allerdings war das Experiment mit Florian Kainz auf der Sechs insbesondere beim VfL Bochum schiefgegangen. Vor allem in den Zweikämpfen am Boden und in der Luft wird der FC-Kapitän den Anforderungen dieser Position nicht gerecht. Kainz wirkte auf der Position verloren und hatte keinerlei Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft.
Entsprechend ruhen die Hoffnungen für das Spiel gegen den FC Bayern München nun auf dem wieder genesenen Dejan Ljubičić. "Wenn er fit und gesund ist, ist er immer eine Option für die Startelf", sagte Steffen Baumgart am Mittwoch. Doch bislang präsentierte sich der flexible Mittelfeldspieler außer Form. Seit dessen Innenband-Verletzung im Oktober 2022 hatte er kaum noch an seine Bestleistungen anknüpfen können.
Im Sommer sollte schließlich wieder alles besser werden, ehe Ljubičić das Werben des VfL Wolfsburg gedanklich wieder aus der Spur brachte. Das kritisierte nun auch der FC-Trainer. "Wenn er vom Kopf her klar wird und wieder ins Rollen kommt, wird er noch ein wichtiger Spieler für uns", sagte Baumgart.
Leistungssteigerung nicht nur für den großen EM-Traum
In Bestform gehört Ljubičić zweifelsohne zu den wichtigsten Spielern im gesamten FC-Kader. Im Vergleich zu seinen vorherigen Saisons hat der 26-Jährigen jedoch merklich an Einfluss auf das Offensiv-Spiel der Kölner verloren. Nach wettbewerbsübergreifend zehn Torbeteiligungen im Vorjahr, wartet Ljubičić in dieser Saison noch auf einen Scorerpunkt.
Seine Formschwäche wurde zuletzt auch von Ralf Rangnick quittiert. Der österreichische Nationaltrainer hat den Kölner in der zurückliegenden Länderspielpause nicht nominiert. Dabei ist die EM 2024 das große erklärte Ziel des FC-Profis. "Er muss sich stetig weiterentwickeln, und solche Dellen gehören dazu", sagte Steffen Baumgart. Nicht nur für die EM, sondern auch für den Klassenerhalt des FC bedarf es dabei wieder einer Steigerung des Österreichers.
Dejan Ljubičić ist dabei nur einer von zahlreichen FC-Spielern, die in dieser Saison deutlich unter ihrem Leistungslimit zurückbleiben. Das weiß auch der FC-Trainer und erklärte daher vor dem nächsten Heimspiel gegen den scheinbar übermächtigen FC Bayern: "Am besten wir ziehen uns alle daraus."
So könnte der 1. FC Köln spielen: Schwäbe – Carstensen, Hübers, Chabot, Heintz – Martel, Ljubičić – Maina, Waldschmidt, Kainz – Selke
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