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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Erfahrung statt Entwicklung: Das hilft dem FC im Abstiegskampf
Der 1. FC Köln will im Winter einen neuen Stürmer verpflichten. Geht es nach Steffen Baumgart, sollte der neue Angreifer dabei eine wichtige Voraussetzung erfüllen.
Mit Youssoufa Moukoko hat der 1. FC Köln derzeit keinen Kontakt. Das hatte Steffen Baumgart am Dienstag bestätigt (t-online berichtete). Außer Frage steht jedoch, dass die Geißböcke im Winter einen weiteren Mittelstürmer verpflichten wollen – sofern es das noch ausstehende Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) zulässt. Schließlich ist die Transfersperre durch den Fall Jaka Čuber Potočnik nach wie vor nur ausgesetzt. Potočnik spielte vor seinem Wechsel in die U17-Mannschaft der Kölner für den NK Olimpija Ljubljana. Der slowenische Klub wirft den Geißböcken "Anstiftung zum Vertragsbruch" vor.
"Auf der Agenda ganz oben steht natürlich, einen zusätzlichen Neuner zu holen", hatte Geschäftsführer Christian Keller zuletzt in der Sendung "Doppelpass" erklärt und ausgeführt: "Wir halten die Augen offen und sind sehr aktiv. Ob es gelingen wird, im Winter einen Spieler zu holen, das wird man sehen. Aber wir streben es an."
Der Markt ist überschaubar
Einfach dürfte dies jedoch nicht werden. Der Markt – insbesondere im Winter – ist überschaubar, sofortige Verstärkung für den FC nur schwer zu finden und vor allem zu finanzieren. Deswegen sagt auch Keller: "Dafür brauchst du das notwendige Kleingeld oder musst beim Scouting einen Spieler auftun, der noch nicht im Rampenlicht steht, aber trotzdem direkt überdurchschnittliches Bundesliga-Niveau spielt."
Die Kölner Verantwortlichen dürften letztere Option bevorzugen. Wenngleich klar ist, dass Spieler, die sofort überdurchschnittliches Bundesliga-Niveau spielen können, zumeist längst nicht mehr unter dem Radar laufen. Steffen Baumgart hätte sich derweil bereits im vergangenen Sommer einen weiteren Angreifer in seinen Reihen gut vorstellen können.
"Ich höre auf mit Wünschen", sagte der Trainer, als er zuletzt darauf angesprochen wurde, welche Attribute ein möglicher Neuzugang denn im Idealfall mitbringen sollte. "Ich stelle mir vor, dass wir bis dahin erst mal genug Punkte holen", ergänzte Baumgart wohl wissend, dass es der FC auch auf dem Transfermarkt leichter hätte, wenn der Klassenerhalt punktetechnisch noch ein realistisches Szenario darstellen würde. "Dann reden wir über alles und besprechen, was möglich ist."
Das wünscht sich Baumgart
Einen für Baumgart entscheidenden Aspekt dürfte der Trainer bei der Besprechung mit einbringen. "Wenn ich einen Wunsch äußere", sagte der 51-Jährige, "dann sollten es Spieler sein, die ich nicht mehr entwickeln muss, sondern die schon Bundesliga gespielt haben und nicht vielleicht irgendwann einmal helfen."
Der FC hatte sich zuletzt insbesondere aufgrund finanzieller Aspekte auf die Fahne geschrieben, überwiegend auf Entwicklungsspieler zu setzen, bei denen man sich vorstellen kann, sie perspektivisch zu Bundesliga-Profis zu formen. Im bitteren Abstiegskampf jedoch braucht es nun Erfahrung. Erfahrung, die Youssoufa Moukoko trotz seiner erst 19 Jahre mit 83 Spielen für Borussia Dortmund bereits hätte.
- Geissblog