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1. FC Köln: Abstiegskandidat oder Überraschung? Ungewisse Saison für Frauen


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1. FC Köln
Abstiegskandidat oder Überraschung? FC-Frauen stehen vor ungewisser Saison


11.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Carlotta Imping beim Spiel gegen SFC Stern Berlin: Reicht der Einsatz der Frauen für eine gute Saison? (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Luciano Lima)

Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln stehen vor einer ungewissen Saison. Nach einem personellen Umbruch im Sommer kennt der Club die eigene Stärke nicht.

Der 1. FC Köln ist mit einem Erfolgserlebnis in die neue Saison gestartet. Im DFB-Pokal war der SFC Stern Berlin keine Hürde für die Geißböcke. Das 10:0 in der zweiten Runde (Freilos in Runde eins) war standesgemäß gegen den unterklassigen Gegner. Mehr als ein Pflichtsieg war das Schützenfest nicht.

Dennoch gab es ein gutes Gefühl für die neu formierte Mannschaft unter dem ebenfalls neuen Trainer Daniel Weber. "Wir haben uns gut bewegt, haben den Ball gut laufen lassen. Der Gegner hatte über der Mittellinie ganz wenige Ballkontakte", lobte der 50-Jährige, der die FC-Frauen nach einer schweren Saison im Sommer übernommen hat und in eine bessere Zukunft führen will.

Neuer Trainer ohne Erfahrung im Frauenfußball

Der Haken daran: Weber hat noch keinerlei Erfahrung im Frauenfußball, war lange bei den Männern des VfR Garching in der vierten und fünften Liga in Bayern Trainer gewesen, ehe er in den Juniorenfußball des FC Bayern berufen wurde. Der 1. FC Köln ist die erste Station im Frauenfußball – und das gleich auf Bundesliga-Niveau. Eine Herausforderung für den 50-Jährigen genauso wie für die Spielerinnen, die allesamt ihre Gegnerinnen besser kennen als ihr Trainer.

Der FC bewertet die Personalie als mutig, zudem erfolgte sie als Ergebnis eines langwierigen Assessment-Centers mit zahlreichen Kandidaten. Die Entscheidung wird von den Verantwortlichen als ein nötiger Schritt in Richtung Professionalisierung der Frauen-Abteilung bewertet. Ein weiterer war, dass Weber mit seinem Team in ein Trainingslager ins Ausland aufbrechen durfte. Wie die Männer von Steffen Baumgart reisten auch die Frauen von Daniel Weber nach Österreich.

Kein Einfluss auf Kaderplanung

Während Baumgart bei den Bundesliga-Männern allerdings als starke Figur entscheidenden Einfluss auf die Kaderplanung für die neue Saison hatte, war dies bei Weber nicht der Fall. Erstens, weil der neue Coach erst sehr spät vorgestellt wurde. Zweitens, weil dem Trainer die Kenntnisse und Beziehungen im Frauenfußball fehlten. Und so überließ der 50-Jährige die Kaderplanung vollständig der Sportchefin Nicole Bender-Rummler.

Bender-Rummler war in der vergangenen Saison in die Kritik geraten, weil sie zusammen mit Ex-Coach Sascha Glass einen Umbruch eingeleitet hatte, der nach einer erfolgreichen Saison 2021/22 im Folgejahr fast zum erneuten Abstieg geführt hatte. Nun durfte Bender-Rummler den Kader noch einmal runderneuern. Auf den ersten Blick ist der qualitative Aderlass allerdings groß.

Vier Schlüsselspielerinnen haben den FC verlassen

Mit Ally Gudorf ging die Schlüsselspielerin der Vorsaison, mit Mandy Islacker die Kapitänin und Torjägerin, mit Weronika Zawistowska die Kreativspielerin im Mittelfeld sowie mit Sarah Puntigam die Rekordspielerin Österreichs, von der man sich allerdings mehr erhofft hatte. Dafür kamen unter anderem mit Anna Gerhardt (Schwester von Yannick Gerhardt, VfL Wolfsburg) eine Rückkehrerin, mit Natalia Padilla-Bidas eine Leihspielerin vom FC Bayern und mit Martyna Wiankowska eine polnische Nationalspielerin.

Doch die Neuzugänge, die einen sofortigen Qualitätssprung versprechen, fehlen. Die Mannschaft wurde noch einmal verjüngt, im 24er-Kader sind nur sieben Spielerinnen älter als 23 Jahre. Zwei davon sind Manjou Wilde und Sharon Beck, die sich als Doppelspitze die Kapitänsbinde teilen werden. Das Problem: Wilde gehört zu den drei Leistungsträgerinnen, die länger verletzt ausfallen. Neben der Spielführerin werden auch Adriana Achcinska und Selina Cerci wochen-, wenn nicht gar monatelang fehlen.

Knüppelharter Liga-Auftakt

"Wir haben einen spannenden und jungen Kader mit viel Entwicklungspotenzial", zeigte sich Weber zuletzt optimistisch, wusste aber auch einzuschränken: "Die jungen Spielerinnen werden ihre Erfahrungen in der Bundesliga sammeln und mit Rückschlägen umgehen müssen." Das gilt bereits für die ersten beiden Partien: Am Sonntag kommt mit RB Leipzig zwar ein Aufsteiger zum Bundesliga-Start, jedoch investiert Leipzig viel Geld und kommt mit einer Mannschaft, die sofort oben mitspielen will. Danach müssen die Geißböcke zum FC Bayern.

Ein knüppelharter Auftakt also, der Weber und seiner neu formierten Mannschaft direkt zeigen wird, wo der FC steht. Können die Geißböcke mithalten? Oder wird es in der Spielzeit erneut nur darum gehen, irgendwie zwei Mannschaften hinter sich zu lassen, um die Klasse zu halten? Beim FC weiß aktuell noch niemand, wie gut man ist. Und so geht es in eine Saison mit vielen Ungewissheiten.

Verwendete Quellen
  • Geissblog
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