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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Restaurant in Köln Hier servieren Roboter den Döner
Auf der Keupstraße in Köln-Mülheim wird das Döner-Essen zum Erlebnis – denn im Restaurant Teras von Sevda Akbulut servieren Roboter die Gerichte.
"Liebe Gäste, Ihre Bestellungen sind da", sagt die freundliche Stimme des Roboters. Auf seinem Bildschirm ist ein ulkiges Katzengesicht zu sehen, wenn er die Teller zu den Sitzplätzen der Gäste bringt. Hier nimmt sie ein Kellner vom Tablett und kredenzt sie den Kunden – und der Roboter steuert automatisch zurück zu seinem Platz. Dort wartet er dann, bis die nächste Bestellung in der Küche eingeht.
Im Restaurant Teras auf der Keupstraße in Köln-Mülheim gehört zum Service, was vor einigen Jahren noch als Science-Fiction galt. Inhaber Sevda Akbulut hat das Lokal mit seiner Frau im Jahr 2019 eröffnet. Die Idee mit den Robotern hatte er dabei von Anfang an – bis er die passenden Exemplare gefunden hatte, ist jedoch etwas Zeit vergangen. "Wir haben die Roboter jetzt seit zwei Jahren", erklärt der Geschäftsführer. "Und sie kommen vor allem bei den Kindern sehr gut an – deshalb kommen viele Familien bei uns essen."
Roboter sprechen verschiedene Sprachen
Hat ein Gast Geburtstag, dann warten die Roboter mit einer besonderen Überraschung auf: Begleitet von Lichteffekten stimmen die Maschinen dann das Lied "Zum Geburtstag viel Glück an" – dazu bringen sie einen kleinen Kuchen mit Wunderkerzen an den Tisch des Geburtstagskindes.
Für Sevda Akbulut sind die Roboter aber mehr als eine Spielerei. "Wir haben wegen der Roboter keinem Mitarbeiter gekündigt. Aber wenn mal jemand fehlt, dann können wir das sehr gut auffangen." Damit sich alle Gäste willkommen fühlen, sprechen die Roboter mehrere Sprachen – darunter Türkisch, Arabisch, Russisch und Deutsch. Aber wie funktioniert der automatisierte Service?
GPS und Sensoren helfen bei der Orientierung
Wie Akbulut erklärt, ist der Plan des Restaurants in den Robotern abgespeichert. Mithilfe von GPS und Sensoren bahnen sie sich ihre Wege durch das Lokal, ohne gegen Gäste oder Tische zu fahren. Per Touchscreen oder Smartphone-App lässt sich den Robotern sagen, welche Tischnummer sie ansteuern sollen. Mit einer Akkuladung können die Roboter bis zu zehn Stunden im Einsatz bleiben.
"Das erleichtert auch für die Mitarbeiter die Arbeit, weil sie nicht mehr den ganzen Tag die schweren Teller tragen müssen", erklärt Akbulut, der sich schon immer für Technik begeistert hat. So finden sich im Restaurant Teras auch Putzroboter und Mülleimer, die ihre Deckel dank Sensoren automatisch öffnen. In Zukunft soll es auch noch einen Roboter geben, der die Gäste von der Tür zu ihren Tischen begleitet.
Döner wie in der Türkei
In der Küche des Lokals geht es hingegen traditionell zu: Im Restaurant Teras gibt es Grillgerichte, Fisch, vegetarische Speisen und natürlich auch Falafel und Döner. "Unser Döner ist bei den Gästen sehr beliebt. Denn wir machen ihn genauso, wie man ihn auch in der Türkei bekommt", meint Akbulut. "Wir mischen unser Fleisch nämlich nicht mit Hackfleisch, wie das in Deutschland sonst oft der Fall ist."
Und da ist es doch schön, selbst kein Roboter zu sein: Denn die fahren zwar die Teller durch das Restaurant, den Döner probieren aber können sie nicht.
- Reporter vor Ort