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Phantasialand: Rassismusvorwürfe wegen neuer Afrika-Attraktion


"Afrika erleben – ganz nah, ganz neu"
Neue Attraktion: Rassismusvorwürfe gegenüber Phantasialand

Von t-online, tht

Aktualisiert am 05.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Der Freizeitpark wirbt mit einer neuen Attraktion in der afrikanischen Themenwelt – dem "Adventure Trail". (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)
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Gäste können über wackelige Brücken wandeln, "während die Königin der Schlangen ihnen im Nacken züngelt" – sind die Darstellungen des Freizeitparks noch zeitgemäß?

Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) wirft dem Freizeitpark Phantasialand in Brühl bei Köln aufgrund einer in dieser Saison neu eröffneten Attraktion koloniale Sichtweisen und Rassismus vor. Der "Adventure Trail" wurde am 1. April im Themenbereich "Deep in Africa" eröffnet und lockt mit einem Erlebnis-Spaziergang durch den Themenbereich.

Generell handele es sich bei diesem Themenbereich um eine Darstellung des vermeintlich "naturnahen" Menschen, die eine noch gängige kolonialistische Sichtweise sei, sagte Tahir Della, Aktivist der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland der "Rheinischen Post" (RP). "Wenn wir an solchen rassistischen Bildern festhalten, ist auch der Diskriminierung von schwarzen Menschen der Weg geebnet", sagte er der RP weiter. Gegenüber t-online ließ das Phantasialand eine Anfrage hierzu unbeantwortet.

Die Erlebnistour durch die afrikanische Themenwelt führt über "wackelige Brücken, während die Königin der Schlangen Ihnen im Nacken züngelt", bewirbt der Park die neue Attraktion. "Afrika erleben – ganz nah, ganz neu." Weiter heißt es: "Im Deep in Africa – Adventure Trail sind Sie erstmals wirklich mittendrin in der Magie Afrikas! Entdecken die Themenwelt aus ganz neuen Perspektiven."

Kulturelle Vorurteile als inszeniertes Spektakel

Der Themenbereich "Deep in Afrika" wurde 2006 eröffnet. Es gibt noch fünf weitere. Darunter etwa auch das bereits im Jahr 1981 eröffnete China Town, das ebenfalls mit kulturellen Vorurteilen spielt. Die Themenbereiche wurden bereits von mehreren Institutionen und Wissenschaftlern als rassistisch bewertet.

So etwa von Wissenschaftlerin Arzu Çiçek, Antidiskriminierungsbeauftragte der Stadt Wuppertal, die bis 2022 an der Uni Wuppertal zu Rassismus forschte. Im Phantasialand könne man "bei einem Familienausflug Länder besuchen wie China und dort die Tänzerinnen betrachten. Das ist also weiterhin ein rentables Spektakel, bei dem es nicht darauf ankommt, ob die Tänzerin tatsächlich aus China kommt und ob dort alle auf diese Weise tanzen, sondern es geht um die fortgesetzte Herstellung überkommener Homogenitätsphantasien und das Bedienen solcher Ideen", sagt sie der "Westdeutschen Zeitung" (WP).

Verwendete Quellen
  • RP-Online.de: Rassismus-Kritik am Phantasialand
  • Anfrage an Phantasialand
  • Phantasialand.de: Deep in Afrika
  • WZ.de: Bei Rassismus geht es "um die Herstellung einer Hierarchie"
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