Auf Ersuchen von Woelki Vatikan entlässt Missbrauchstäter aus Klerikerstand

In Köln ist ein katholischer Priester nach Missbrauchsvorfällen aus dem Klerikerstand entlassen worden. Im Kirchenrecht ist dies die schärfste Strafe für einen Kleriker.
Im Zuge des Missbrauchskandals der katholischen Kirche in Deutschland hat Papst Franziskus auf Ersuchen des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki den katholischen Geistlichen Bernhard U. aus dem Klerikerstand entlassen. Dies teilte das Erzbistum Köln am Donnerstag mit. Damit verliere U. alle mit der Priesterweihe verbundenen Rechte und Privilegien.
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Der frühere katholische Priester U. war im Jahr 2022 wegen des jahrelangen Missbrauchs von insgesamt neun Mädchen zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Kölner Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte seine Opfer zwischen 1993 und 2018 in insgesamt 110 Fällen sexuell missbraucht hatte. Die Taten wurden laut Urteil in Gummersbach, Wuppertal und Zülpich begangen.
Woelki erklärte, er begrüße die Entscheidung des Vatikans. Die Entlassung des Geistlichen aus dem Klerikerstand sei "mehr als angemessen, auch wenn ich weiß, dass das Leid der Betroffenen damit nicht wiedergutgemacht werden kann", betonte der Kardinal. Das Kölner Erzbistum wird seit Jahren von einem schweren Missbrauchsskandal erschüttert.
- Nachrichtenagentur dpa