Debatte um Kölner Kardinal Neues Dokument belastet Woelki
Gegen Kardinal Woelki wird derzeit wegen Meineids ermittelt. Dem WDR liegt nun offenbar ein weiteres belastendes Dokument gegen den Geistlichen vor.
In der Debatte um eine angebliche Falschaussage des Kölner Kardinals Woelki vor dem Kölner Landgericht, liegt dem WDR nun offenbar ein Dokument vor, das Zweifel an seiner Aussage aufkommen lässt.
Das Schreiben aus November 2018 sei laut WDR von dem damaligen Offizial des Kölner Erzbistums Günter Assenmacher unterzeichnet worden. Der Kernsatz darin lautet: "... wie vereinbart habe ich ein Dossier zusammengestellt, das der Herr Kardinal heute mit einem Begleitbrief über die Nuntiatur an die Glaubenskongregation auf den Weg gebracht hat, mit der Bitte um weitere Weisung."
Assenmacher sagte laut WDR, der Kardinal hätte den Brief persönlich auf den Weg gebracht. Dies widerspricht Woelkis Aussage im Prozess gegen Axel Springer, der im April vor dem Kölner Landgericht zum Ende kam. Kardinal Woelki hatte den Medienkonzern darin aufgrund einer Online-Berichterstattung der "Bild"-Zeitung von April 2021 verklagt.
In dem Artikel berichtete die "Bild" über die Beförderung des umstrittenen Pfarrers D. zum stellvertretenden Düsseldorfer Stadtdechanten. Im Prozess wurde die Frage behandelt, inwiefern die "Bild"-Zeitung beweisen könne, dass Woelki die Personalakte des umstrittenen Pfarrers vor dessen Beförderung 2017 gelesen hatte. Im Laufe des Prozesses berichtete t-online immer wieder über den Fall.
In der Personalakte des Pfarrers D. soll laut "Bild" ein Schreiben der Polizei enthalten gewesen sein, das davor warnte, D. in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzusetzen. D. soll außerdem mit Messdienern in der Sauna gewesen sein. Nach Darstellung der "Bild" kannte Kardinal Woelki diese Vorwürfe.
Zu dieser Behauptung wurde Woelki am 28. März vor Gericht selbst befragt. t-online berichtete über Woelkis Aussagen. Woelki sagte aus, lediglich Gerüchte über den Pfarrer gehört, aber nie die Personalakte gelesen zu haben.
Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete, hatte die Kölner Staatsanwaltschaft nach dem Prozess die Ermittlungen gegen Woelki ausgeweitet. Dies sei die Reaktion auf eine Strafanzeige, die von einer Privatperson gegen den Kardinal nach seiner Aussage vor Gericht erstattet worden sei. Laut Oberstaatsanwaltschaft Ulf Willuhn gehe es um den Vorwurf des Meineids.
- wdr.de: "Weiteres Dokument belastet den Kölner Kardinal Woelki"