Strafanzeige erstattet Bericht: Woelki im Verdacht der Falschaussage unter Eid
Im Rechtsstreit mit der "Bild" steht der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki unter Verdacht, unter Eid falsch ausgesagt zu haben. Es wurde Strafanzeige erstattet.
Gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gibt es einem Medienbericht zufolge neue Vorwürfe. Es stehe der Verdacht einer falschen Aussage unter Eid im Raum, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Eine entsprechende Strafanzeige sei bei der Staatsanwaltschaft Köln erstattet worden.
Die Anzeige bezieht sich den Angaben zufolge auf Woelkis Vernehmung durch das Landgericht Köln Ende März in einem Rechtsstreit mit der "Bild"-Zeitung. Dabei geht es um die Frage, ob Woelki Kenntnis von Missbrauchsvorwürfen gegen einen Pfarrer hatte, den der Kardinal in eine herausgehobene Position befördert hatte. Woelki sagte dabei vor Gericht unter Eid aus. Laut der vom "Kölner Stadt-Anzeiger" zitierten Strafanzeige machte er dabei falsche Angaben.
Woelki soll Verdacht gegen Pfarrer in Brief erwähnt haben
Der Anzeigenerstatter macht die Staatsanwaltschaft den Angaben zufolge auf einen vertraulichen Brief Woelkis an den Präfekten der Glaubenskongregation in Rom, Kardinal Luis Ladaria, aufmerksam. Dem Bericht zufolge schildert Woelki in dem Brief sämtliche Vorwürfe, die gegen den beförderten Pfarrer vorliegen.
Das Erzbistum erklärte auf Anfrage der Zeitung, Woelki habe das Schreiben zwar abgezeichnet. Er könne sich aber "nicht erinnern", es gelesen zu haben. Daher gehe der Kardinal davon aus, "dass er das Schreiben nicht gelesen hat und sich hinsichtlich der Ausarbeitung auf die fachkundige Arbeit der zuständigen Stelle verlassen hat".
Kardinal Woelki steht wegen der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Erzbistum seit langem in der Kritik. Ein Rücktrittsangebot des Kardinals ließ Papst Franziskus bislang unbeantwortet.
- Nachrichtenagentur dpa
- ksta.de: "Strafanzeige gegen Woelki – Verdacht einer Falschaussage unter Eid"