Bier aus China Und das soll ein Kölsch sein?
Nur Bier aus Köln darf "Kölsch" heißen. Doch auch in China wird Bier unter dem altehrwürdigen Titel verkauft. Etwa in Peking.
Eigentlich darf nur Bier den Namen "Kölsch" tragen, wenn es auf Kölner Stadtgebiet gebraut wird. Das ist durch die Kölsch-Konvention von 1986 geregelt. Immer wieder aber bezeichnen auch Brauereien ihre Biere als "Kölsch", die fernab des Doms produziert werden – in diesem Fall sogar mehr als 7.000 Kilometer von Köln entfernt.
Bei einem Besuch der chinesischen Stadt Peking entdeckte eine Reporterin nun nämlich ein Bier, das zwar in Peking gebraut, aber dennoch als "Kölsch" vermarktet wird. In einem Lokal der Brauerei "Great Leap Brewing", das sich im Internet mit seiner großen Auswahl an Bieren rühmt, findet sich die Hausmarke "Long Oasis Kölsch".
"Kölsch" in Peking: Keine Stange, kein Schaum
Das sogenannte "Kölsch" hat einen Alkoholgehalt von 4,5 Prozent und kommt damit immerhin an den durchschnittlichen Gehalt eines Kölsch heran, der bei 4,8 Prozent liegt. Spätestens beim Servieren wird jedoch klar, dass es sich bei dem Bier um Peking nicht um ein Kölsch handelt, wie es in Köln selbst über die Theke geht.
Serviert wird das "Long Oasis" in China nämlich nicht in den für Kölsch charakteristischen Stangen, sondern entweder in der Dose oder in einem herkömmlichen Glas. Auch die sonst so appetitliche Schaumkrone des Kölner Biers sucht man in China vergeblich. Wie aber schmeckt das Pekinger "Kölsch" aus dem Zapfhahn? Laut Reporterin vor Ort sei der Geschmack gut, an ein waschechtes Kölsch aber komme er nicht heran.
- Reporterin vor Ort
- Eigene Recherche