"Rabbithole aus Pastinaken-Brei" Carolin Kebekus kritisiert Instagram-"Momfluencer"
Die Moderatorin hat sich in ihrer Show über Mütter empört, die ihr Familienleben auf Instagram inszenieren. Besonders die "Kinderarbeit" sieht sie kritisch.
Es gibt sie zu Hunderttausenden auf den sozialen Medien: Mütter oder auch Väter, die ihren Familienalltag mit ihren Followern teilen oder mit Fotos ihres Nachwuchses Kinderprodukte bewerben. Der Kölner Comedian Carolin Kebekus sind diese "Momfluencer" ein Dorn im Auge. In ihrer "Carolin Kebekus Show" hat sie das Phänomen nun zum Thema gemacht.
Kebekus gibt zu, dass auch sie manchmal in dieses "Rabbithole aus selbst gekochtem Pastinaken-Brei" abtauche und sich stundenlang durch die Profile scrolle, die den Nutzern das Gefühl gäben, als Eltern vollkommen zu versagen, wenn sie keine perfekten "Lunchboxen" für ihre Kinder kreierten.
Hotline für "normale" Familiengeschichten
In ihrer Show vergleicht Kebekus das Bild von Kindern in der Instagram-Werbung mit dem aus früheren Werbespots. Natürlich habe es auch früher schon Werbung mit Kindern gegeben, so die Moderatorin. Aber dabei sei beispielsweise der kleine "Federico" aus der Miracoli-Werbung von einer Werbefirma gebucht und bezahlt worden, während Kinder heute gratis für ihre Eltern vor der Kamera stünden.
Außerdem prangert Kebekus an, dass das perfekt geschönte Familienbild der Influencer viele Familien unter Druck setzen würde. Mit ihrem Team habe sie daher Alltagsgeschichten von Familien eingesammelt, die zeigen, dass nicht immer alles perfekt läuft. Diese könne man nun unter einer Hotline abrufen.
Die Rechte von Kindern auf Instagram sind aktuell sogar Gegenstand einer Petition. Ende März überreichte die Initiatorin Sara Flieder rund 50.000 Unterschriften an das Bundesfamilienministerium. Die Unterzeichner fordern verbindliche Regeln zum Schutz von Kindern von gewerblich agierenden Influencern.
- ard.de: Stream der "Carolin Kebekus Show" vom 13.04.2023
- campact.de: Pressemitteilung zur Petition "Kinderrechte auf Instagram wahren"