Versuchter Raubmord von 1987 Cold Case aus Ehrenfeld – Urteil am Mittwoch
Im Jahr 1987 ereignete sich in Köln Ehrenfeld ein versuchter Raubmord. Erst 2022 wurde der Verdächtige gefasst. Am Mittwoch soll das Urteil fallen.
Ein Mann aus Köln-Vingst muss sich wegen versuchten Raubmords vor Gericht verantworten. Das Ungewöhnliche: Das Verbrechen ereignete sich bereits im Jahr 1987 und liegt fast 36 Jahre zurück. Am Mittwoch wird das Urteil erwartet.
Der heute 56-Jährige soll im Mai 1987 einen Mann mit einem Pokal auf den Kopf geschlagen haben und anschließend mit mehreren hundert D-Mark geflüchtet sein. Opfer und Täter sollen sich am selben Abend in einer Kneipe kennengelernt haben und anschließend für den weiteren Alkoholkonsum in die Wohnung des Geschädigten gegangen sein.
Das damals 50-jährige Opfer überlebte den Angriff mit schweren Verletzungen, von denen er sich jedoch bis zu seinem Tod im Jahr 2013 nie ganz erholte.
Beschuldigter wurde erst im Oktober 2022 gefasst
Eine neue Untersuchungsmethode führte die Ermittler im vergangenen Jahr letztendlich zum Verdächtigen, wie ein Cold-Case-Ermittler des Landeskriminalamts erklärt. Der Pokal wurde erneut auf DNA-Spuren untersucht und die gefundenen Genspuren stimmten mit denen des 56-Jährigen überein. Die DNA des mutmaßlichen Täters war bereits wegen einer anderen Straftat in der Datenbank hinterlegt.
Weil der Angeklagte zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alt war, wird der Prozess vor einer Jugendstrafkammer verhandelt. Die Staatsanwaltschaft sieht die Vorwürfe als erwiesen an und beantragte, den 56-Jährigen wegen versuchten Raubmordes nach Jugendstrafrecht zu fünf Jahren Haft zu verurteilen. Der Verteidiger verlangte Freispruch für seinen Mandanten.
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- ksta.de: "Versuchter Raubmord von 1987 ist ab nächster Woche vor Gericht"