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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Kölle", "Mädche" oder "Danze"? Darum geht es in Karnevalsliedern am häufigsten
Ist der "Dom" Spitzenreiter? Oder sein Nachbar, der "Rhing"? t-online hat ausgewertet, welche elf Begriffe in 111 Karnevalsliedern am häufigsten auftauchen.
Alle Karnevalslieder klingen gleich? Das lassen sich wahre Jecken nicht gefallen. Und doch lässt sich dieser Vorwurf nicht gänzlich leugnen. t-online hat 111 kölsche Lieder aus dem Karneval genauer untersucht und hingehört, wie oft es tatsächlich um den "Dom", den "Rhing" (Rhein) oder "Sunnesching" (Sonnenschein) geht. Refrains und wiederkehrende Textpassagen wurden dabei nicht doppelt gezählt. Das sind die 11 häufigsten Begriffe – hinter denen so manche Überraschung steckt.
Platz 1: Kölsch (65 Nennungen)
Am häufigsten taucht in kölschen Liedern das Wort "Kölsch" auf: Gemeint sind hier sowohl die Beschreibung (wie in „kölsche Jung“), die Menschen („dä Kölsche) sowie der Dialekt als auch das Bier – denn schließlich ist Kölsch der einzige Dialekt, den man auch trinken kann.
Platz 2: Levve/Lävve (63 Nennungen)
Den Kölnern wird nachgesagt, besonders viel Lebensfreude zu versprühen. Kein Wunder also, dass in ihren Liedern 63 Mal vom Leben die Rede ist. Wichtig ist auch ein kölsches Lebensmotto: "Levve un levve losse" ("Leben und leben lassen").
Platz 3: Kölle (60 Nennungen)
Neben Liebe, Feiern und kölscher Lebensfreude steht in mehr als jedem zweiten Lied die Heimatstadt im Mittelpunkt. Die Sänger leben, feiern und tanzen in Köln, besonders natürlich während der Karnevalszeit: Kölle Alaaf!
Platz 4: (hück) Naach (49 Nennungen)
Taucht die Sonne die Stadt am Rhein in ihr abendliches Rot, dann beginnt für die Kölner der Tag. Textlich wird "hück Naach" ("heute Nacht") häufig gefeiert, über die Stadt geflogen oder ein schönes Mädchen angesprochen. Oft machen die Sänger dabei auch die "Naach zom Daach".
Platz 5: Danze (48 Nennungen)
Karneval ohne Tanzen – wie das aussieht, haben die Jecken während der Corona-Pandemie erleben müssen. Logischerweise treibt es sie dieses Jahr an den närrischen Tagen wieder auf die Straße und in die Kneipen – was auch hinreichend besungen wird.
Platz 6: Stadt (45 Nennungen)
Die "Stadt": Sie wird geliebt, sie ist schön, in ihren Straßen wird getanzt und sie wird meist nicht näher erwähnt, obwohl klar ist, welche gemeint ist. Köln! Oft wird sie auch überflogen – wie, wird oft nicht näher erläutert. Im Stück "Wo die Stääne sin" von Klüngelköpp ist es ein Ballon.
Platz 7: Hätz (44 Nennungen)
Das "kölsche Hätz" ist zentraler Punkt in kölschen Liedern, denn es schlägt für den Fastelovend oder pumpt "kölsches Bloot" durch die Adern. In den Texten wird es auch berührt, wenn ein hübsches Mädchen auftaucht, die Stimmung gut ist oder man im eigenen Veedel unterwegs ist.
Platz 8: Mädche (38 Nennungen)
Im männerlastigen Karneval geht es häufiger um Mädchen als Jungen. Regelmäßig sind sie Tanzpartnerinnen, sind wunderschön oder auch mal sehr korpulent, wie in "Dicke Mädchen haben schöne Namen" von den Höhnern.
Platz 9: Oh-oh-oh (36 Nennungen)
Damit man ihre Lieder auch nach zahlreichen Kölsch noch mitsingen kann, bauen viele Bands ein griffiges und wiederkehrendes Element in ihre Songs ein: "Oh-oh-oh" hilft in Liedern wie "Kölsche Jung" von Brings dabei, die Kernaussage des Liedes zu verinnerlichen – laut Statistik übrigens besser als "La-la-la".
Platz 10: Hück (32 Nennungen)
Die Kölnerinnen und Kölner leben im Hier und Jetzt, deswegen geht es zwar häufig um "das letzte Johr" oder die "jode, ahle Zick", aber meistens um das Heute und die bevorstehenden Pläne. Denn wer weiß schon, was morgen ist.
Platz 11: Jlöck/jlöcklich (29 Nennungen)
Über Köln lacht die Sonne und Karneval ist sowieso das ganze Jahr – allein deswegen sind die Menschen in Köln besonders glücklich und thematisieren das Glück in etwas mehr als einem Viertel ihrer Lieder.
- Eigene Recherche