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Otto von "7 vs. Wild" kündigt Spektakel an: "Das hat YouTube noch nicht gesehen"


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Otto von "7 vs. Wild"
"Man bekommt vor Augen geführt: Wir versauen die Welt"


Aktualisiert am 14.12.2022Lesedauer: 5 Min.
Otto Karasch: Nach seiner Ausbildung bei der Bundeswehr ist der 40-Jährige erfolgreich als Youtuber tätig.Vergrößern des Bildes
Ex-Soldat Otto Karasch: Bei "7 vs. Wild" macht er auch auf die Zerstörung der Natur durch den Menschen aufmerksam. (Quelle: Ottogerd Karasch)
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Die YouTube-Serie "7 vs. Wild" ist ein Millionenerfolg. Im Interview spricht der Kölner Kandidat Otto Karasch über Müll im Paradies, Hilfe für Haie und neue Projekte.

Diese Show fasziniert gerade Millionen YouTube-Zuschauer: Sieben Menschen werden jeweils allein am Strand einer tropischen Insel ausgesetzt und müssen dort mit maximal sieben Gegenständen, die sie mitbringen dürfen, sieben Tage lang ohne Hilfe von außen überleben. "7 vs. Wild" ist ein Survival-Experiment des Outdoor-Profis Fritz Meinecke, der selbst daran teilnimmt. Allein elf Millionen Zuschauer sahen die zweite Folge; insgesamt 12 Folgen wurden bislang auf Meineckes YouTube-Kanal hochgeladen.

Klarer Favorit ist für viele Zuschauer der Kölner Ex-Elitesoldat Otto Karasch. Der 39-Jährige ist ehemaliger Fallschirmjäger, hat Einsätze in Afghanistan absolviert und produziert unter dem Namen "Ottobulletproof" seit zwei Jahren erfolgreiche Videos zu den Themen Überlebenstraining und Bundeswehr auf YouTube und Instagram. Bei "7 vs. Wild" spricht er immer wieder Umwelt- und Naturschutzthemen an.

Der Familienvater betreibt in Neuss-Uedesheim einen Großhandel für US-Produkte und ist Miteigentümer des Düsseldorfer American-Football-Teams Rheinfire. Vor Ausstrahlung der dreizehnten Folge am kommenden Samstag, 17. Dezember, hat Karasch mit t-online über seine Zeit auf der Insel und seine kommenden Projekte gesprochen.

t-online: Du wirkst bei "7 vs. Wild" immer sehr gelassen. Gibt es eigentlich irgendetwas, das dich so richtig auf die Palme bringt?

Otto Karasch: Ich bin grundsätzlich sehr entspannt. Aber ich bin eben auch der älteste Kandidat, mit der größten Lebenserfahrung. Mit Anfang 20 siehst du Dinge sicherlich anders und lässt dich leichter aus der Ruhe bringen.

Die Sendung erreicht ein Millionenpublikum. Was, glaubst du, ist das Geheimnis hinter dem Erfolg? Was fasziniert die Zuschauer an dem Format?

Dass es einfach echt ist. Beim Fernsehen ist ja heutzutage fast alles vorher festgeschrieben, immer mit Netz und doppeltem Boden. "7 vs. Wild" hat das nicht, es ist einfach die Realität. Jeder hat seinen Liebling, mit dem er mitfiebern kann, und nach ein paar Tagen kehren sich eben auch innere Gedanken der Teilnehmer nach außen, das macht das Ganze sehr nahbar.

Wie sah deine Vorbereitung auf die Sendung aus?

Ich habe zwei Monate vorher aufgehört, Krafttraining zu machen, denn viel Muskelmasse zieht auch viel Energie. Ansonsten habe ich mich nicht besonders vorbereitet. Survival bedeutet eben, unvorbereitet in so eine Situation zu gehen.

Was war für dich die größte Herausforderung auf der Insel?

Also zunächst einmal meine wahnsinnigen Rückenschmerzen. Zwei Tage vor Abflug hat sich ein Wirbel bei mir gemeldet und hat mich nahezu lahmgelegt. Ich wusste aber, damit komme ich durch, auch ohne Behandlung. Das andere Thema war tatsächlich, mit diesem wahnsinnigen Müll klarzukommen, der auf der Insel angeschwemmt wird. Man bekommt direkt vor Augen geführt: Wir versauen die Welt ganz schön.

Du hast die Vermüllung in der Sendung offen angesprochen.

Ich bin in der Natur groß geworden, meine Mutter ist Tierärztin, mein Vater Mineraloge, wir haben auf einem Hof gelebt, mit vielen Tieren. Ich habe auch eine landwirtschaftliche Ausbildung gemacht. Die meisten Zuschauer haben wahrscheinlich aufgrund meines Bundeswehr-Hintergrunds erwartet, dass ich auf der Insel den halben Wald abholze und alles auf links drehe. Aber es fühlte sich für mich falsch an, der Natur noch weiteren Schaden zuzufügen.

Es gab ja nicht nur Müll auf der Insel, sondern auch die abgetrennten Haiköpfe, die du im Wasser gefunden hast. Vermutlich steckt das sogenannte "Finning" dahinter, das Abschneiden der Haiflossen, um sie anschließend in Asien lukrativ zu verkaufen.

Ich habe sehr dafür gekämpft, dass diese Szenen ausgestrahlt werden. Ich denke, die Haikadaver sind gezielt dort abgeladen worden, damit es niemand mitbekommt. Einer der Zuschauer hat dann im Kanal von Robert Marc Lehmann vorgeschlagen, eine Spendenaktion zu machen. Innerhalb von wenigen Stunden kamen über hunderttausend Euro zusammen. Wir überlegen nun, wie wir das Geld einsetzen, damit es auch eine nachhaltige Wirkung hat. Wir wollen keinen Sprint damit laufen, sondern einen Marathon. Die Wirkung soll nicht zu schnell verpuffen.

Welcher Kandidat ist denn deiner Meinung nach auf der Insel am meisten über sich hinausgewachsen?

Knossi, ganz klar. Viele haben ihn unterschätzt. Ich hatte aber vor der Sendung ein Survival-Training mit ihm auf dem Grundstück meiner Eltern gemacht. Da hat er zum ersten Mal in seinem Leben draußen geschlafen. Und danach wusste ich: Wenn der richtig will, dann kann der. Er hat eine tolle Einstellung und holt sich immer wieder selbst aus einem Tief heraus.

Dein nächstes Projekt heißt "Nerd in the dirt", produziert von dem YouTuber Trymacs in der eisigen Wildnis Finnlands. Du bist dort als Experte dabei, was ist deine Rolle?

Ich habe die Tour für die Jungs komplett geplant. Es geht in die Arktis, eine für die meisten völlig unbekannte Klimazone, in der man ein absolutes Expertenwissen braucht. Das ist was anderes, als gemütlich vom Sofa aus zu streamen. Es wird eine dicke Überraschung für die Zuschauer, aber so viel kann ich schon mal verraten: Die Jungs haben mich sehr positiv überrascht und sind echt an ihre Grenzen gegangen.

Und deine eigenen Projekte?

Da kommen zwei richtige Kracher. Erst mal im Februar auf meinem YouTube-Kanal der "Arctic Warrior". Da geht es wieder in die Arktis. Sechs Zweierteams aus jeweils einem Survival-Profi und einem "Schützling" treten nach einer Ausbildung in Wettkämpfen gegeneinander an.

Das zweite ist eine Zusammenarbeit mit Fabio Schäfer, Kandidat aus der ersten Staffel von "7 vs. Wild". Das toppt noch mal alles, das haben Deutschland, Europa und wahrscheinlich auch YouTube noch nicht gesehen, und ich glaube, ich kann behaupten: Es wird alle zum Schweigen bringen, die sonst sagen, "Ist doch alles nur Show". Einen ersten Trailer wird es noch im Dezember auf meinem Kanal geben, ausgestrahlt wird dann im nächsten Sommer oder Herbst.

Auf deinem YouTube-Kanal gibst du auch viele Einblicke in die Bundeswehr und ihre Ausbildungen. Was sagt die Bundeswehr dazu? Gibt es Kritik?

Ich sehe mich tatsächlich als Botschafter für die Bundeswehr und vor allem für die Frauen und Männer, die dort ihren Dienst tun. Viele denken pauschal, Soldaten sind alle rechtsextrem und dumm. Ich will zeigen, dass ganz normale Menschen und tolle Charaktere dort arbeiten. Meine alten Kameraden reagieren sehr positiv und ich habe viel Unterstützung aus den einzelnen Einheiten. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Bundeswehr das Gespräch mit mir suchen und wir gemeinsam überlegen würden, wie man meine Reichweite positiv nutzen kann, damit die Organisation weniger "zugeknöpft" wirkt.

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Du führst zwei Unternehmen, du bist sehr aktiv auf Social Media, du machst viel Sport und bist Miteigentümer eines Football-Teams. Wie stemmst du das alles? Teilst du einen Alltagstipp mit uns?

Auch bei mir stehen nur 24 Stunden auf der Uhr. Deshalb verkleinere ich meinen Großhandel gerade ganz bewusst, auch aus Umweltschutzgründen. Bei den anderen Dingen muss ich noch lernen, öfter mal Nein zu sagen. Das Geheimnis ist Fokus: nicht 17 Stunden am Tag auf Instagram rumchatten, sondern eine gewisse Zeit für jedes Projekt nehmen und dann voll bei der Sache sein.

Wärst du bei einer neuen Staffel "7 vs. Wild" auch noch mal dabei? Und was wäre dein Lieblingsziel? Die erste Staffel wurde in Schweden gedreht, die zweite im Dschungel. Was könnte noch kommen?

Ich wäre definitiv wieder dabei und könnte mir gut etwas in der Wüste oder Steppe vorstellen. Es muss aber Wasser geben, sonst sind alle nach zwei Tagen raus.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Otto Karasch
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