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Erzbistum Köln: Kardinal Woelki feuert engen Vertrauten


Erzbistum Köln
Kardinal Woelki feuert offenbar erneut Medienchef

Von t-online, pb

01.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Kardinal Rainer Maria Woelki bei einem Konzert: Im Erzbistum kriselt es seit Jahren. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)
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Unruhige Zeiten im Kölner Erzbistum: Ein enger Vertrauter Woelkis muss gehen – nachdem er einer Zeugin gedroht hatte.

Erneut wird der Stuhl des Medienchefs im Kölner Erzbistum frei, das bereits seit Jahren wegen dem zweifelhaften Umgang der Diözese mit Missbrauchsfällen in der Kritik steht. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" (KStA) berichtet am Donnerstagabend, dass der bisherige Medienchef Jürgen Kleikamp bis Ende Dezember seinen Posten räumen muss. Kleikamp ist bereits der sechste Sprecher, von dem Woelki sich trennt – der Kardinal selbst ist seit acht Jahren im Amt.

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Kleikamp hatte den Posten als Sprecher Woelkis erst im März diesen Jahres übernommen, zunächst für vier Monate. Der Vertrag des pensionierten WDR-Journalisten wurde daraufhin mehrfach verlängert – das Erzbistum fand wohl keinen geeigneten Ersatz. Die Zeitung berichtet, dass sich innerhalb des Bistums zuletzt starker Widerstand gegen Kleikamp formiert hatte.

Hintergrund war demnach eine Pressemitteilung Kleikamps, in der einer Mitarbeiterin mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht worden war, weil diese in einem Interview angegeben hatte, Kardinal Woelki frühzeitig über einen Missbrauchsfall informiert zu haben.

Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Woelki

Nach der Äußerung leitete die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Kardinal ein. Woelki weist diesen Vorwurf zurück. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft auch in einem zweiten Verdachtsfall der falschen eidesstattlichen Versicherung gegen Woelki. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Ermittler wegen einer Zeugenaussage in einem presserechtlichen Verfahren vor dem Kölner Landgericht aktiv geworden waren.

In dem Verfahren wehrt sich Woelki gegen einen Bericht der "Bild"-Zeitung über die umstrittene Beförderung eines Pfarrers zum stellvertretenden Düsseldorfer Stadtdechanten 2017. Der Pfarrer hatte Jahre zuvor mit einem 16-jährigen Prostituierten Sex gehabt. Nach Auffassung Woelkis hat die Zeitung fälschlicherweise behauptet, dass er bei der Ernennung des Pfarrers dessen Personalakte gekannt und von einer Warnung der Polizei gewusst habe.

Woelki hatte per eidesstattlicher Versicherung erklärt, den Inhalt der Personalakte nicht gekannt zu haben. Von dem Kontakt zu dem Prostituierten habe er zwar gehört. Unterstützer des Pfarrers hätten ihm aber gesagt, dass weitere Gerüchte über den Mann sich nicht bestätigt hätten.

Woelki steht schon länger wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen im Erzbistum in der Kritik. Papst Franziskus hatte ihn aufgefordert, ein Rücktrittsgesuch einzureichen, was Woelki auch getan hat. Der Papst hat aber noch nicht darüber entschieden, ob er das Gesuch annimmt.

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