Rhein-Sieg-Kreis Statement der Polizei nach Amok-Alarm

Am Mittwoch hatte es die Polizei in Siegburg gleich mit zwei Großeinsätzen zu tun. Nun gibt die Polizei ein Statement zu den Geschehnissen ab.
Am Mittwoch war die Polizei wegen eines Amok-Alarms stundenlang in Siegburg im Einsatz. Nun hat sie eine Stellungnahme zu den Ereignissen herausgegeben: "Die Sicherheit der Bevölkerung hat absolute Priorität für uns. Deshalb haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um eine Gefahr auszuschließen", erklärte Polizeisprecher Wolfgang Baldes bei einer Pressekonferenz in Köln.
Wie Baldes weiter ausführt, stand erst am Mittwochnachmittag fest, dass die Meldung einer Schussabgabe naher einer Schule und die eines unter einem Auto versteckten Rucksacks nicht miteinander in Zusammenhang standen. "Bis dahin haben wir alles getan, was man als Polizei auch im Ernstfall tun muss", so der Sprecher.
Am Mittwochvormittag hatten Zeugen einen verdächtigen Mann gemeldet, der in der Nähe einer Siegburger Realschule mit einer Langwaffe in die Luft geschossen haben soll.
In der Umgebung hatten Polizisten dann zudem Überreste von Feuerwerkskörpern gefunden. Dadurch wurde ein Großeinsatz an der Schule ausgelöst.
Verdächtiger Rucksack stellte sich als harmlos heraus
Parallel dazu tauchten auf der Videoplattforme "Tiktok" Aufnahmen auf, die einen Mann zeigten. Dieser betete zunächst auf einem Teppich und wurde dann gezeigt, wie er einen Rucksack unter einem Auto deponierte. Schüler der benachbarten Schule hatten den Mann dabei gefilmt und die Filme anschließend ins Netz gestellt.
Wie Polizeisprecher Baldes erklärt, habe man hier den Verdacht ausräumen müssen, dass der Rucksack mit Sprengstoff beladen ist. Nach einer Untersuchung haben sich der Rucksack und sein Inhalt als harmlos herausgestellt. Der Rucksack sei zuvor in einem Zug gestohlen worden. Wer der Mann auf den Videos ist, hat die Polizei bisher nicht herausfinden können.
Während der Einsätze war auch der Bahnhof Siegburg/Bonn für mehrere Stunden gesperrt, was zu enormen Behinderungen im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn geführt hat. "Anwohner, Geschäftsleute und Reisende mussten starke Einschränkungen hinnehmen, aber das ließ sich bei den Erkenntnissen, die wir hatten, nicht vermeiden", so Wolfgang Baldes. "Die öffentliche Sicherheit muss immer Vorrang haben. Man muss sich nur vorstellen, was los gewesen wäre, wenn der Rucksack tatsächlich Sprengstoff enthalten hätte."
- Nachrichtenagentur dpa