Brand in Motorradgeschäft Tod von zwei Feuerwehrleuten geklärt
Nach dem tragischen Tod von zwei Feuerwehrleuten in Sankt Augustin bei Köln ist der Unfallbericht veröffentlicht worden.
143 Seiten lang ist der Abschlussbericht, für den die Brandermittler der Unfallkasse NRW mehr als eineinhalb Jahre gebraucht haben. Nach dem Tod von zwei Feuerwehrleuten bei einem Einsatz in Sankt Augustin stehen nun die Gründe dafür fest, warum die beiden Einsatzkräfte ums Leben kamen. Zunächst hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
Am 18. Juni 2023 waren drei Einsatzkräfte nach einem Brand in einem Motorradgeschäft in das Gebäude gegangen, um mögliche Verletzte zu finden. Dabei kam es zu einer plötzlichen Ausbreitung des Brands, unter dem Dach des Geschäfts bildeten sich gefährliche Pyrolysegase. Nur ein Mitglied des Einsatztrupps schaffte es lebend aus dem Gebäude.
Sankt Augustin: Tod von Feuerwehrleuten aufgeklärt
Laut dem Bericht der Unfallkasse NRW ist die Ursache eindeutig. Der Einsatz sei planmäßig abgelaufen, bevor ein Feuerwehrschlauch beim Rückzug beschädigt wurde. Durch das Aufplatzen des Schlauchs traten große Menge Wasser aus, die die Schutzkleidung der Einsatzkräfte völlig durchnässte. Die Schutzwirkung versagte daraufhin.
Die Brandermittler stufen den Fall klar als Unfall ein. "Wenn der C-Druckschlauch der Angriffsleitung nicht durch die Fehlstelle unkontrolliert Wasser in den Brandraum abgegeben hätte, wären die Einsatzkräfte vermutlich ohne lebensbedrohliche Verletzungen aus dem Gebäude gekommen", heißt es in dem Bericht weiter.
Feuerwehrleute bei Einsatz getötet – Unfallbericht veröffentlicht
Kurz nach dem Vorfall während des Feuerwehreinsatzes hatte der Wehrleiter eine sogenannte Mayday-Lage ausgerufen, um die verschollenen Feuerwehrleute zu retten. Aufgrund der stark ausschlagenden Flammen konnten die Rettungskräfte aber nur schwer in das Gebäude vorrücken und hatten nahezu keine Chance, ihre Kollegen aus dem brennenden Gebäude zu retten.
Der Tod der beiden Feuerwehrleute hatte tiefe Bestürzung über die Stadtgrenzen hinaus ausgelöst. Lange Zeit war über die Gründe hinter dem tragischen Unfall spekuliert worden.
