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Missbrauchskomplex Wermelskirchen: Marcus R. soll Kinder in 99 Fällen missbraucht haben


Erschütternde Details zu Missbrauchskomplex in NRW
Hauptangeklagter R. soll Kinder in 99 Fällen missbraucht haben

Von t-online, pb

14.10.2022Lesedauer: 2 Min.
"Sammelwut" beim Hauptangeklagten im Missbrauchskomplex Wermelskirchen (Symbolfoto): Ermittler fanden enorme Datenmengen an kinderpornographischem Material.Vergrößern des Bildes
"Sammelwut" beim Hauptangeklagten im Missbrauchskomplex Wermelskirchen (Symbolfoto): Ermittler fanden enorme Datenmengen an kinderpornographischem Material. (Quelle: mix1press/imago-images-bilder)
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Noch in diesem Jahr könnte der Hauptangeklagte im Missbrauchskomplex Wermelskirchen vor Gericht stehen. Ihm werden brutale Taten vorgeworfen.

Anfang Dezember könnte die Hauptverhandlung am Landgericht Köln im Missbrauchsfall von Wermelskirchen gegen den Hauptbeschuldigten beginnen. Wie der "Spiegel" berichtet, liegt nun die Anklage gegen den 45-jährigen Hauptangeklagten, Marcus R., vor.

Demnach wirft ihm die Staatsanwaltschaft insgesamt 124 Vergehen vor: R. Soll zwischen 2005 und 2019 unter anderem in 99 Fällen Kinder sexuell missbraucht haben. In 89 Fällen gehen die Ermittler laut dem Bericht von schwerem oder besonders schwerem sexuellen Missbrauch aus. Die Anklage führt demnach rund 20 Opfer auf – im Alter zwischen null und 14 Jahren.

Auch Kinder mit Behinderung habe der Mann betreut, so die Ermittler. Sein jüngstes Opfer soll erst einen Monat alt gewesen sein. Manche Kinder habe R. auch jahrelang betreut. Der Mann sei verheiratet und habe selbst keine Kinder.

Dem Bericht zufolge sollen die Kinder während des Missbrauchs immer wieder keine Luft bekommen haben, Babys tranken demnach aus Trinkflaschen, in die R. zuvor uriniert hatte. Mehrere Kinder soll der 45-Jährige massiv vergewaltigt haben.

Bei der Vorstellung der Ermittlungsergebnisse im Mai hatte sich Kölns Polizeipräsident Falk Schnabel schockiert über das Ausmaß der Brutalität der Taten gezeigt: "Ein solches Ausmaß an menschenverachtender Brutalität und gefühlloser Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid von kleinen Kindern, ihren Schmerzen und Schreien und ihrer offensichtlichen Angst ist mir noch nicht begegnet."

Ermittler sprechen von "Sammelwut" und grausamem Vorgehen

Der Missbrauchskomplex Wermelskirchen war im Frühjahr diesen Jahres bekannt geworden: R. hat die Vorwürfe im Kern mittlerweile gestanden, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Den Großteil seiner Opfer hatte R. als Babysitter gefunden, über Internetportale fand er im Großraum Köln immer wieder neue Gelegenheitsjobs.

R. gilt als zentrale Stelle eines Netzwerks von Männern, das in den vergangenen Jahren Kinder sexuell missbraucht und Aufnahmen der Taten im Internet geteilt hatte. Im August hieß es, dass gegen insgesamt 85 Beschuldigte ermittelt werden würde.

Die Taten soll R. ausführlich dokumentiert und archiviert haben, so die Anklage laut "Spiegel". Auch soll in seiner Wohnung Material ähnlicher Vergehen in großem Umfang gefunden worden sein. Dort fanden die Ermittler bei R. 232 Datenträger mit einem Umfang von 32 Terabyte. Zudem auf einer Festplatte 3,5 Millionen Bilddateien und 1,5 Millionen Videos. Ermittler bezeichnen laut "Spiegel" R.s Vorgehen als regelrechte "Sammelwut".

Verwendete Quellen
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