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1. FC Köln: Rote Party in Ungarn – Baumgart kommt um Sperre herum


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1. FC Köln
Rote Party in Ungarn – Baumgart kommt um Sperre herum


26.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Köln in Ungarn: Die Baumgart-Elf schaffte den Sieg gegen Fehérvár.Vergrößern des Bildes
Köln in Ungarn: Die Baumgart-Elf schaffte den Sieg gegen Fehérvár. (Quelle: Marton Monus)

Der 1. FC Köln ist in die Gruppenphase der Conference League eingezogen. Der Europa-Traum lebt bei den Geißböcken weiter. Auch Baumgart hatte Glück.

Eine Stadt sieht Rot: Über 2.500 in Rot gekleidete FC-Fans haben die 100.000-Einwohner-Stadt Székesfehérvár am Donnerstag in eine kölsche Hauptstadt verwandelt. Bereits um 12 Uhr trafen sich die Anhängerinnen und Anhänger am Országalma Brunnen in der Innenstadt. Mit einem Fanmarsch zur Ticket-Ausgabe inklusive Fanfest ging es für die Kölner schließlich ab 16 Uhr zum Stadion.

Statt der 700 Eintrittskarten, die den Gästefans in der 14.000 Zuschauer fassenden MOL Aréna Sóstó zugestanden hätten, handelten die Geißböcke über 2.500 Tickets für ihre Fans heraus. Und diese verwandelten die Arena am Donnerstagabend in ein zweites Müngersdorf: Die gesamten 90 Minuten über machten die Kölner Fans Stimmung. "Es ist Wahnsinn, was für ein Auswärts-Heimspiel wir hatten", zeigte sich auch Marvin Schwäbe hinterher beeindruckt, der das 3:0 der Kölner durch Kingsley Schindler mit einem 90-Meter-Sprint über den gesamten Platz gefeiert hatte. "Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so schnell gelaufen bin. Das habe ich hinterher auch gemerkt", sagte der Keeper lachend.

Hitzige Schlussphase

Dass die Emotionen überhaupt so aus dem Torhüter rauskamen, lag insbesondere daran, dass der FC Mitte der zweiten Halbzeit gegen den ungarischen Vertreter durchaus in Gefahr geraten war. Trotz der frühen Führung von Timo Hübers (10.) und dem beruhigenden 2:0 durch Ellyes SKhiri unmittelbar nach der Pause bekamen die Kölner keine Sicherheit in ihr Spiel. Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel hätte Fehérvár ein Treffer gereicht, um den FC in die Verlängerung zu schicken. Beinahe hätte das auch geklappt, hätte Marvin Schwäbe nicht mehrfach in höchster Not parieren können.

So wurde es in der Schlussphase tatsächlich noch einmal hitzig. Mit fatalen Folgen für Steffen Baumgart: Der FC-Trainer hatte sich über eine vom Schiedsrichter falsch getroffene Einwurfentscheidung dermaßen aufgeregt, dass er binnen weniger Sekunden zwei Gelbe Karten gesehen hatte und vom Platz gestellt wurde. "Ich muss mich daran gewöhnen, dass international überhaupt nichts mehr erlaubt ist. In der Bundesliga kann man nochmal reden, hier wohl nicht. Es tut mir natürlich leid", erklärte Baumgart die Situation nach Spielschluss. Minutenlang war der 50-Jährige nach seinem Platzverweis auf der Tribüne hin und her getigert und konnte sich auch dann kaum beruhigen.

Baumgarts kurze Zündschnur

"Er hat vor dem Spiel schon gesagt, dass seine Zündschnur kurz ist und gefragt, ob sie ihm jemand länger machen kann. Aber sie hat fast bis zum Schluss gehalten. Das muss man ihm heute nachsehen", zeigte sich Christian Keller nach dem Schlusspfiff verständnisvoll. Zu diesem Zeitpunkt war der Sportchef auch noch davon ausgegangen, dass seinem Trainer womöglich ein Spiel Sperre drohen könnte. Doch nach den UEFA-Regularien verfallen die Karten nach den Play-offs. Steffen Baumgart wird dem FC somit am ersten Spieltag der Gruppenphase zur Verfügung stehen.

Deutlich entspannter war der Trainer dann auch nach dem Schlusspfiff. Gemeinsam mit der Mannschaft feierte Baumgart minutenlang vor der Gästekurve die rote Party und ließ seinen Emotionen freien Lauf, ehe es noch nach Mitternacht für den FC-Tross zurück nach Köln geht. Möglich, dass dabei auch das ein oder andere alkoholische Kaltgetränk im Flieger getrunken wird. "Das Trainerteam wird ein Bier trinken. Die Spieler können auch zwei trinken, weil sie erwachsen sind", wollte Baumgart keine Verbote aussprechen. Zunächst jedoch sehnte sich der Trainer nach einem Moment für sich: "Ich werde gleich in die Kabine gehen, runterfahren und einfach nur da sitzen. Und dann in mich reinschmunzeln." Zeit für eine weitere rote Party in Europa haben die Geißböcke mit dem Einzug in die Gruppenphase ja ohnehin noch genug.

Verwendete Quellen
  • Reporterin des Geissblog vor Ort
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