Internationaler Frauentag: Die erste Feuerwehrfrau Niedersachsens startete vor 35 Jahren

Bewerbung zunächst abgelehnt

Die erste Feuerwehrfrau Niedersachsens startete vor 35 Jahren

Lange Zeit waren die Tätigkeiten bei der Feuerwehr Männersache. Dann kam Doris Kern zur Berufsfeuerwehr Hannover. Wie sieht es heute mit dem Frauenanteil aus?

Mit den hohen körperlichen Anforderungen kam sie gut klar. Und wenn sie es aufgrund ihrer Körpergröße nicht schaffte, in einen der großen Feuerwehrwagen zu klettern, nutzte sie einfach einen Kasten mit Schaummittel als Tritt. Doris Kern (geborene Bruns) war die erste Berufsfeuerwehrfrau in Hannover – und in ganz Niedersachsen.

Sie startete im Juli 1989. Frauen waren zwar auch zuvor bei der Feuerwehr nicht verboten gewesen, berichtet Jörg Rühle, Sprecher der Feuerwehr Hannover. Allerdings sei es für sie schwierig gewesen, den sportlichen Einstellungstest zu bestehen. Denn für diesen galt der männliche Körper als Maßstab.

Zudem mussten Bewerber bis in die 1980er Jahre hinein eine handwerkliche oder technische Ausbildung vorweisen. Ausbildungen, für die sich damals deutlich mehr Männer als Frauen interessierten.

33 Jahre bei der Feuerwehr Hannover

Auch Doris Kerns erste Bewerbung bei der Feuerwehr Anfang 1989 wurde deshalb abgelehnt. Zwar engagierte sich Kern bereits seit Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr, aber sie hatte Einzelhandelskauffrau gelernt. Noch im selben Jahr änderte die Berufsfeuerwehr aber ihre Voraussetzungen und ließ andere Berufsgruppen zu. Kern versuchte es erneut – mit Erfolg.

1990, als die Zentralbank in Hannover in Flammen stand, rückte sie zu ihrem ersten Großeinsatz aus. Zehn Jahre später wechselte sie in die Leitstelle. Im Jahr 2022 ging sie in Pension.

Heute arbeiten deutlich mehr Frauen bei der Feuerwehr Hannover. 2022 waren es 28 mit feuerwehrtechnischer Ausbildung, 66 insgesamt (aktuellste Zahlen). Aber ihr Anteil ist noch immer gering. 2022 lag er im Einsatzdienst bei 3,4 Prozent, 2023 bei 4 Prozent. "Bei der Feuerwehr zu arbeiten, ist ein körperlich fordernder Beruf. Das schreckt vermutlich die eine oder andere Bewerberin ab", mutmaßt Feuerwehrsprecher Rühle.

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Immerhin: Der Fitnesstest für die Einstellung ist über die Jahre für Frauen angepasst worden. So müssten etwa keine Klimmzüge mehr gemacht werden, sagt der Sprecher.