Herdenschutz im Fokus Niedersachsen will bei Wolfsangriffen durchgreifen
Niedersachsen plant eine Neuregelung im Umgang mit Wölfen, die Nutztiere angreifen. Details dazu wollen die zuständigen Minister am Montag präsentieren.
In Niedersachsen steht eine neue Regelung zum Umgang mit problematischen Wölfen kurz vor der Einführung. Der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer und Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (beide Grüne) wollen am Montagnachmittag die Details des neuen Verfahrens vorstellen.
Die Umweltminister von Bund und Ländern hatten sich bereits im Dezember darauf verständigt, dass künftig nicht mehr auf eine DNA-Analyse gewartet werden muss, bevor ein Wolf abgeschossen werden darf. Stattdessen soll der Herdenschutz im Vordergrund stehen.
Wenn also ein Wolf trotz bestehender Schutzmaßnahmen Nutztiere angreift und reißt, könnte bald ein schneller Abschuss erfolgen. Aktuelle Daten der Landesjägerschaft weisen für Niedersachsen 56 Wolfsterritorien aus – darunter 50 Rudel, vier Paare sowie zwei dauerhaft ansässige Einzelwölfe. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu drei Jahren zuvor, als nur 35 Rudel gezählt wurden.
Anstieg der Wolfsrisse in Niedersachsen
Im Jahr 2023 verzeichnete das Bundesland rund 29 Prozent mehr Wolfsrisse als im Vorjahr; insgesamt fielen den Raubtieren 1.412 Weidetiere wie Schafe, Ziegen, aber auch Rinder, Pferde und Gehegewild zum Opfer.
Kritiker des Wolfsabschusses argumentieren jedoch häufig, dass die präventiven Herdenschutzmaßnahmen in vielen Fällen unzureichend seien. Die neuen Richtlinien sollen ein klar definiertes Vorgehen ermöglichen und Gebiete festlegen, in denen ein erhöhtes Risiko für Risse geschützter Weidetiere besteht.
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- Nachrichtenagentur dpa