200.000 streunende Katzen Niedersachsen startet große Kastrationsaktion
Tausende frei lebende Katzen streunen durch Niedersachsen. Meist leben sie unter schlechten Bedingungen. Das Land will nun gegensteuern.
Um Straßenkatzen vor Elend und Leid zu bewahren, fördert das Land Niedersachsen die Kastration der Tiere mit 400.000 Euro. Bei jeweils zwei Kastrationsaktionen können die Tiere kostenfrei in teilnehmenden Praxen kastriert werden. Dies ist vom 19. August bis zum 15. September und vom 4. November bis zum 15. Dezember möglich, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Es will so 3.500 verwilderte Hauskatzen kastrieren, kennzeichnen und registrieren lassen.
Für die Aktion, so das Ministerium, gelten folgende Regelungen: Die Kastration von frei lebende Hauskatzen ist nur dann kostenlos, wenn diese älter als vier Monate sind. Vor einer etwaigen Einfangaktion sollten sich die Katzenbesitzer beziehungsweise die Menschen, die sich um die Tiere kümmern, bei den umliegenden Tierarztpraxen erkundigen, ob diese an der diesjährigen Kastration teilnehmen.
Pro Praxis 40 Tiere: Kastration verläuft nach strengen Regeln
Die eingefangenen Katzen sind darüber hinaus bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde als Fundtiere zu melden. Termine für die Kastration werden von einer teilnehmenden Tierarztpraxis vergeben, die auch die weiteren Formalitäten erledigt. Zum Termin ist der Personalausweis der Überbringer vorzulegen. Personen, die Katzen zur Praxis bringen, müssen sich zudem bereit erklären, das Tier nach der erfolgten Kastration "so lange zu versorgen, bis das Tier mit einer stetigen Nachversorgung an den Einfangort zurückgebracht werden kann".
Katzen werden, das teilte die Behörde weiter mit, bei der Kastration in der Tierarztpraxis mit einem Mikrochip versehen und von der Praxis in einem Haustierregister als Fundtier der Gemeinde registriert, in der die Katze aufgefunden worden ist. Jede Tierarztpraxis kann im jeweiligen Aktionszeitraum 40 Katzen kastrieren. Weitere Informationen finden Interessierte hier.
Ministerin Miriam Staudte (Grüne) sagte: "Weniger verwahrloste und leidende Straßenkatzen bedeuten mehr Tierschutz." Allein in Niedersachsen leben der Behörde zufolge mehr als 200.000 streunende Hauskatzen im Verborgenen und unter meist elendigen Bedingungen. Krankheiten, die sich unter den Tieren ausbreiten, seien auch eine Gefahr für Hauskatzen aus Privathaushalten, die sich bei Freigängen anstecken könnten.
- ml.niedersachsen.de: Mitteilung vom 8. August 2024
- tknds.de: Katzenkastrationsaktion 2024
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa