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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Am Flughafen Hannover Darum geht es bei der Bundeswehr-Übung "Hannover Shield"
In Hannover findet wieder eine Übung der Luftwaffe statt. Was vom 27. November bis zum 1. Dezember geprobt wird, erfahren Sie hier.
Seit Montag probt die Luftwaffe der Bundeswehr im Rahmen von "Hannover Shield" die Verteidigung einer Großstadt in Vorbereitung auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Nach der "Air Defender" im Juni dieses Jahres ist es bereits das zweite Manöver in diesem Jahr in der Region. Sie findet dieses Mal aber am Hannover Airport in Langenhagen statt.
Was wird bei "Hannover Shield" geübt?
"Wir üben zum ersten Mal eine ganze Woche lang den Schutz einer deutschen Großstadt beziehungsweise eines Bevölkerungszentrums", so Frank Gräfe, Abteilungsleiter im Kommando Luftwaffe in Berlin. Geprobt wird der Schutz aus der Luft. Das bedeutet konkret: Es wird einstudiert, eine plötzlich auftretende Gefahr schnell zu erkennen und sie möglichst schnell abzufangen. Bei einer solchen Gefahr kann es sich um ein Flugzeug, einen tieffliegenden Marschflugkörper oder eine Drohne handeln.
Das Besondere an der Übung ist, dass sie – im Gegensatz zu der internationalen Großübung "Air Defender", die am Fliegerhorst Wunstorf stattfand – auf einem zivilen Flughafen abgehalten wird. Es sei wichtig, die Abläufe auf einem solchen Flugplatz zu proben: Ein militärisches Flugzeug muss bei jedem Start einen Ausweichflugplatz definieren – für den Fall, dass der Startflughafen nicht mehr zur Verfügung stehen sollte. Seit ein paar Jahren werden auch zivile Flughäfen als solche Ausweichmöglichkeiten genutzt.
"Wir werden verschiedene Szenarien zum Schutz von Bevölkerungszentren trainieren, damit wir im möglichen Fall einer Gefährdung vorbereitet sind."
Oberst Björn Andersen, Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen"
Bei der Übung stützt sich die Luftwaffe komplett auf die Infrastruktur am Flughafen. So werden etwa die Stromversorgung und Geräte wie Gabelstapler von dort genutzt; die 40 Bundeswehr-Soldaten werden in den Gebäuden der Feuerwehr untergebracht. Die Kampfjets machen sich für das Manöver vom Airport aus auf in Richtung Nordsee.
Wie läuft die Übung ab?
"Hannover Shield" beginnt am Montag, 27. November. Dann wird am Flughafen Hannover alles vorbereitet. Gegen 14.30 Uhr landen die drei an der Übung beteiligten unbewaffneten Eurofighter. Dienstag und Mittwoch läuft dann der Flugbetrieb: An beiden Tagen fliegen die Kampfjets zweimal in einer Zweierformation. Die Flüge finden morgens und mittags statt. Am Donnerstag werden die Eurofighter nach Laage zurückverlegt. Insgesamt wird es folglich elf Starts und Landungen am Airport geben.
Je nach Wetterlage sei es möglich, dass am Donnerstag noch zusätzlich eine lokale Runde geflogen wird, so Gräfe. Am Freitag (1. Dezember) kehrt dann auch das Personal nach Laage zurück.
Welche Flugzeuge sind an der Übung beteiligt?
An der Übung sind drei Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" aus Wittmund in Ostfriesland beteiligt. Aufgrund von Baumaßnahmen am Standort Wittmund ist die Alarmrotte derzeit am Standort Laage stationiert und operiert von dort aus.
Wird es Einschränkungen am Airport Langenhagen geben?
"Die Übung wird keinerlei Einschränkungen für den sonstigen Luftverkehr mit sich bringen", sagt Flughafen-Geschäftsführer Prof. Dr. Martin Roll. "Die Fluggäste werden nur merken, dass vereinzelt Eurofighter starten beziehungsweise landen oder am Boden stehen."
Verzögerungen für den normalen Flugbetrieb werden nicht erwartet. Schließlich verfügt der Flughafen über zwei unabhängig voneinander funktionierende Start- und Landebahnen. "Da bekommen wir die Eurofighter-Flüge jederzeit zwischen den normalen Flügen unter." Durch die Übung lerne nicht nur die Bundeswehr, sondern auch der Airport dazu. "Wir wollen im Ernstfall die Bundeswehr so schnell wie möglich unterstützen können."
Wird es während "Hannover Shield" einen Überschallknall geben?
Im vergangenen Mai war es zu einem in Hannover hörbaren Überschallknall gekommen, als ein Eurofighter aus Laage aufstieg, um ein Flugzeug ohne Funkkontakt zu überprüfen. Einen solchen Knall wird es bei "Hannover Shield" voraussichtlich nicht geben. Denn sogenannte "Alarmstarts" werden während der Übung nicht gemacht, erklärt Brigadegeneral Gräfe. "Da geht es darum, schnell zu sein, um etwa ein Flugzeug abzufangen", so Gräfe, "das üben wir bei 'Hannover Shield' nicht."
- Pressegespräch zur Übung "Hannover Shield"
- bundeswehr.de: Eurofighter trainieren Schutz von Großstädten
- bundeswehr.de: Taktisches Luftwaffengeschwader 71 "Richthofen"