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Invasive Tapinoma-Ameisen in Hannover: Bedrohung für Bauwerke und Technik


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Invasive Ameisenart breitet sich in Hannover aus

Von t-online
16.04.2025 - 10:29 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250411-935-531587Vergrößern des Bildes
Im badischen Schutterwald bei Offenburg krabbelt eine Armeise Tapinoma magnum (Archivbild): Die invasive Art ist auch in Hannover aufgetaucht. (Quelle: Uli Deck)
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Die Mittelmeer-Ameise Tapinoma magnum hat jetzt auch die Region Hannover erreicht. Sie kann Straßen zerstören und Gebäude untergraben.

Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Ameise "Tapinoma magnum" breitet sich weiter nach Norden aus – und ist nun auch in der Region Hannover nachgewiesen worden. Die Insekten gelten als invasive Art und haben in Süddeutschland bereits für erhebliche Schäden gesorgt. Die Tiere unterhöhlen teils Gehwege, beschädigen Strom- und Internetleitungen und dringen selbst in Wohnhäuser und Geschäfte vor.

Das Auftauchen dieser Tiere in der Region Hannover war bisher nicht bekannt. Laut der "Hannoversche Allgemeinen" hatten sich Ameisen großzügig auf dem Gelände eines Supermarkts und im Geschäft selbst in einem Ort nahe Hannover ausgebreitet. Im Außenbereich machten es sich die Insekten auf Grünflächen, Beeten, Parkplätzen sowie an Fenster- und Türrahmen bequem und errichteten mehrere Nester im Boden. Auch innerhalb des Supermarktes breiteten sich die Ameisen aus.

Superkolonien besonders problematisch

Besonders problematisch ist die Bildung sogenannter Superkolonien, in denen Millionen Tiere zusammenleben. In Städten wie Kehl und Reinheim kam es bereits zu Stromausfällen, Spielplatzsperrungen und Ameisenbefall in Schulen. Herkömmliche Schädlingsmittel helfen kaum, einige Kommunen versuchen es inzwischen mit Heißwassergeräten. Forscher in Karlsruhe und Stuttgart arbeiten an neuen Methoden – doch die Einschätzung ist ernüchternd. Man werde sie nicht mehr ausrotten können, warnt Manfred Verhaagh vom Naturkundemuseum Karlsruhe.

Für Menschen stellen die Tiere keine direkte Gefahr dar – sie beißen nicht und übertragen keine Krankheiten. Doch die baulichen und technischen Schäden sind erheblich. Fachleute vermuten, dass die Ameise über den Pflanzenhandel nach Deutschland kam. Seit dem ersten Fund 2009 in Rheinland-Pfalz breitet sie sich stetig weiter aus – jetzt auch bis nach Hannover. In Baden-Württemberg wurde bereits ein Forschungsprojekt gestartet, das Kommunen unterstützen und Strategien zur Eindämmung entwickeln soll. Ein schnelles Ende der Invasion ist nicht zu erwarten.

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