Bildung in Niedersachsen Grüne Jugend fordert radikale Veränderung des Schulsystems
Die Grüne Jugend in Niedersachsen hat genug vom derzeitigen Schulsystem: Das würde nur soziale Ungerechtigkeit erzeugen. Stattdessen fordern sie Alternativen.
Wenige Tage vor Beginn des neuen Schuljahres hat die Grüne Jugend in Niedersachsen eine grundlegende Umgestaltung des Schulsystems gefordert. "In kaum einem anderen Land Europas ist der eigene Abschluss so abhängig von dem der Eltern wie in Deutschland", kritisiert Grüne-Jugend-Sprecher Felix Hötker das derzeitige System am Dienstag in einer Pressemitteilung.
Die derzeitige Praxis, dass Schüler nach der vierten Klasse auf verschiedene Schultypen aufgeteilt werden, sei willkürlich und absurd, so Hötker weiter. Das Versprechen vom sozialen Aufstieg durch Bildung bleibe eine "naive Wunschvorstellung". Er bezeichnet das aktuelle Schulsystem als einen "Brandbeschleuniger für soziale Ungerechtigkeit".
Grüne Jugend fordert integrative Gesamtschulen
Die Jugendorganisation fordert daher die flächendeckende Einführung von integrativen Gesamtschulen mit Ganztagsangebot, anstatt dass Schüler nach der vierten Klasse auf verschiedene Schulen verteilt werden – wie etwa Gymnasien, Haupt- oder Gesamtschulen. "Rot-Grün muss noch in dieser Legislatur die Bildungsungerechtigkeit in Niedersachsen an der Wurzel packen und die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems einleiten", sagt Hötker.
Junge Menschen sollten unabhängig von ihrer Herkunft und den Finanzen ihrer Eltern möglichst lange gemeinsam lernen können, um die Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg zu erhöhen. Dafür sei auch eine bessere personelle Ausstattung von Schulen notwendig, einschließlich mehr Sozialarbeiter, Psychologen und Pädagogen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat erst am Montag gefordert, dass pensionierte Lehrerinnen und Lehrer stärker umworben werden sollen, um den Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Den Schulen in Niedersachsen fehlen derzeit tausende Beschäftigte. Mehr dazu lesen Sie hier.
- PM der Grünen Jugend vom 15. August 2023 per Mail