Großrazzia in Hannover 300 Einsatzkräfte durchsuchen Wohnungsbordelle wegen Schwarzarbeit

In Hannover und Umgebung haben Zoll und Polizei mehrere Wohnungsbordelle durchsucht. Ein Ehepaar soll zahlreiche Prostituierte beschäftigt haben, ohne Sozialabgaben zu zahlen.
Wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit haben mehr als 300 Einsatzkräfte von Zoll und Polizei insgesamt 15 Objekte in Hannover und Umgebung durchsucht, darunter mehrere Wohnungsbordelle. Bei dem Einsatz am Freitagabend stellten die Beamten zahlreiche Unterlagen und Datenträger sicher, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover am Samstag mitteilte.
Im Fokus der Ermittlungen stehen ein 40 Jahre alter Zuhälter und seine 35 Jahre alte Ehefrau. Beide werden verdächtigt, mindestens 72 Prostituierte, neun Telefonistinnen und Telefonisten sowie zwei Fahrer beschäftigt zu haben. Die Telefonisten koordinierten die Termine der Prostituierten, während die Fahrer täglich die Einnahmen abholten. Die Ermittler gehen von Umsätzen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro aus.
Zoll ermittelt wegen Sozialbetrugs
Der Zoll ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Vorenthaltens und Veruntreuens von Sozialversicherungsbeiträgen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, ihre Mitarbeiter nicht angemeldet und keine Sozialabgaben abgeführt zu haben.
Laut Staatsanwaltschaft könnten die Anzahl der Prostituierten sowie die Höhe der Umsätze noch deutlich höher sein. In der Wohnung der Beschuldigten entdeckten die Ermittler diverse Dopingmittel, die sichergestellt wurden. Bei dem Einsatz kamen auch Bargeld-, Drogen- sowie Handyspürhunde zum Einsatz.
Den Ermittlern sind neben diversen Depots mit Kryptowährungen auch Bargeldeinzahlungen seit 2019 auf unterschiedliche Konten der Beschuldigten von mehr als 300.000 Euro bekannt, teilte ein Sprecher des Hauptzollamts Hannover mit. Bereits im April 2024 gab es bei einem der beiden Beschuldigten sowie in zahlreichen Wohnungsbordellen erste Durchsuchungen.
- Nachrichtenagentur dpa
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