Verwahrloste Schafe und ausgesetzte Hunde Tierquälerei in Niedersachsen: Hunderte Fälle aufgedeckt

Immer wieder werden Tiere in Niedersachsen gequält oder vernachlässigt. Trotz leicht gesunkener Zahlen bleibt das Problem groß.
Tierleid bleibt ein Problem in Niedersachsen: 990 Verstöße gegen das Tierschutzgesetz hat die Polizei im vergangenen Jahr registriert. Trotz eines leichten Rückgangs bleibt das Niveau damit hoch. Immer wieder sorgen Fälle wie verwahrloste Schafherden oder ausgesetzte Hunde für Schlagzeilen.
Insgesamt ist die Zahl der Verstöße leicht gesunken: 2023 waren es noch 1.024 Fälle. In den Jahren 2020 bis 2022 lagen die Zahlen ebenfalls über 1.000, mit einem traurigen Höchststand 2021 (1.339 Fälle). Deutlich niedriger lagen die Zahlen zuletzt 2017 mit 724 Verstößen.
Niedersachsen: Zahlreiche Fälle von Tierquälerei aufgedeckt
Zu den jüngsten Fällen gehört eine stark abgemagerte Kuh, die ein Spaziergänger im Landkreis Nienburg entdeckte. Ein Tierarzt musste das Tier erlösen. In Wolfenbüttel rettete die Polizei Hunde und Wachteln aus katastrophalen Zuständen. Auch ein Schlachthof in Elsfleth geriet in die Kritik: Nach grausamen Aufnahmen von Tierquälerei wurde der Betrieb im Oktober 2024 vorübergehend geschlossen.
Wer Tierleid beobachtet, kann es bei der Polizei oder dem Landkreis anzeigen – auch anonym. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bietet dazu ein Online-Formular an. Nach einer Meldung ermitteln die zuständigen Polizeidirektionen. Die Aufklärungsquote lag zuletzt bei etwa 63 Prozent.
Auch in diesem Jahr wurde bereits schweres Tierleid entdeckt: Im Landkreis Osnabrück befreiten Polizei und Veterinäramt im Februar 43 verwahrloste Hunde aus einem verlassenen Haus. In Lüchow-Dannenberg nahm der Landkreis mehr als 300 unversorgte Schafe in Obhut. Gerade erst geborene Lämmer hatten bei eisigen Temperaturen keinen Schutz.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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