Lehrkräftemangel in Niedersachsen Pensionierte Lehrer sollen den Schulunterricht retten
Angesichts des Lehrkräftemangels in Niedersachsen fordert Ministerpräsident Stephan Weil Maßnahmen. Fluten pensionierte Lehrer bald die Schulen?
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert, dass pensionierte Lehrerinnen und Lehrer stärker umworben werden sollen, um den Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Es müsse darüber nachgedacht werden, ob pensionierte Lehrkräfte nicht in Teilzeit in die Schule zurückkehren und Unterricht machen könnten. "Da müssen wir sicher nicht nur in Niedersachsen die Anreize verstärken", sagt Weil gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Wie dies konkret geschehen solle, führte er jedoch nicht aus. Das neue Schuljahr beginnt am Donnerstag in Niedersachsen. Weil äußerte sich auch zur Diskussion um das Renteneintrittsalter. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte kürzlich erklärt, es sei aktuell nicht nötig, "das Renteneintrittsalter immer weiter anzuheben".
Weil fordert Anreize für Arbeit im Rentenalter
Dem schloss sich Weil an und betonte, dass sich die Situation der Rentensysteme positiver entwickelt habe als noch vor zehn Jahren. Jedoch müsse es wegen des Fachkräftemangels mehr Anreize für diejenigen geben, die im Rentenalter noch weiterarbeiten wollen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte ebenfalls Alarm geschlagen: Tausende Beschäftigte würden an den Schulen in Niedersachsen fehlen: landesweit rund 11.000 Beschäftigte – darunter etwa 8.000 Lehrkräfte. "Offenbar wird es zunehmend unattraktiver, in den Vorbereitungsdienst einzutreten. Leider stellen wir zudem fest, dass die zeitliche und psychische Belastung im Referendariat zu Unzufriedenheit und Überforderung führen", sagte der Landesvorsitzende Stefan Störmer besorgt.
Am Donnerstag beginnt das neue Schuljahr in Niedersachsen. Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) wird am Mittwoch einen Ausblick auf das neue Schuljahr geben.
- noz-online: Renteneintrittsalter: "Ministerpräsident Stephan Weil stellt sich hinter den Kanzler"
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa