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Neubauer-Text im Abi: Schüler prangern Missbrauch für politische Interessen an


Politische Beeinflussung im Abitur?
Schüler verteidigen Neubauer-Text

Von t-online, ads, cch

22.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Luisa Neubauer (Grüne): Die Opposition hatte die Grünen-Kultusministerin verdächtigt, ihren Text extra ausgewählt zu haben.Vergrößern des Bildes
Luisa Neubauer (Grüne): Die Opposition hatte die Grünen-Kultusministerin verdächtigt, ihren Text extra ausgewählt zu haben. (Quelle: Fabian Sommer/dpa)
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Trubel um einen Essay von Luisa Neubauer im Niedersachsen-Abitur: Er soll Schüler politisch beeinflusst haben. Doch die stellen sich jetzt gegen die Kritiker.

Vor rund einem Monat hatte ein Text von Klimaaktivistin und Grünen-Mitglied Luisa Neubauer im Abitur in Niedersachsen für Furore gesorgt: Allen voran die politische Opposition hatte die Grünen-Kultusministerin Julia Willie Hamburg verdächtigt, den Text aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit gewählt zu haben – in den Augen der Kritiker eine politische Beeinflussung, in der Schülerinnen und Schüler mit abweichender Meinung schlechter bewertet werden könnten. Der Landesschüler*innenrat Niedersachsen verurteilt nun hingegen die Kritiker.

Vonseiten der Schülerinnen und Schüler habe den Rat nach der Aufgabe keine Kritik erreicht. "Die Sorge, die in der Politik geschildert wurde, dass eine negative Haltung zum Text Neubauers auch negativ bewertet werden würde, können wir von daher nicht nachvollziehen", so Yanik Möller vom Landesschüler*innenrat Niedersachsen. Auch eine politische Beeinflussung sehe man nicht. Er selbst habe die Aufgabe vorgelegt bekommen.

"Wir haben hierbei das Gefühl, dass man diese Kritik vielmehr genutzt hat, um parteipolitische Ziele zu bedienen", so Möller. Das Abitur solle nicht für eigene parteipolitische Interessen missbraucht werden. Eine Lehrerin an der Käthe-Kollwitz-Schule in Hannover, Susanne Pilgrim, hatte sich Ende April gegenüber t-online ähnlich geäußert: Sie habe damals "keinerlei Aufruhr" mitbekommen und kann die Vorwürfe ebenfalls nicht verstehen.

Lehrerin sieht keinen Grund für Debatte

"Meine SchülerInnen würden nie sagen, dass sie wegen einer bestimmten Meinung schlechtere Noten bekommen würden. Dies wird bzw. sollte in keinem professionellen Unterricht der Fall sein", so Pilgrim. "Urteilsbildung ist ein wesentlicher Bestandteil des Politikunterrichts, es kommt darauf an, dass diese, kriterienorientiert, mit Argumenten unterlegt, strukturiert u. schlüssig erfolgt. In den Abituraufgaben geht es nicht um die Beurteilung von Neubauers Aussagen."

Grundlage der Politik-Klausur im Abitur war ein Gastbeitrag von Neubauer, der im Juni 2022 bei "Zeit Online" veröffentlicht worden war. Titel des Essays ist: "Nur weil die Richtigen regieren, wird nicht gleich richtig regiert". Die Prüflinge sollten laut Neubauer unter anderem ihre Aussagen zum Handeln der Regierung zusammenfassen und die Einflussmöglichkeiten von Bürgern, Vereinen, Parteien und sozialen Bewegungen ausgehend vom Text erläutern.

Weil die amtierende Kultusministerin derselben Partei wie Neubauer angehört, hatte die CDU die Frage aufgeworfen, "ob Frau Hamburg direkt oder indirekt Einfluss auf die Auswahl der Prüfung genommen hat. Und warum ausgerechnet ein Text von Klimaaktivistin und Grünen-Mitglied Neubauer gewählt wurde." Mehr zu den Vorwürfen lesen Sie hier. Das Ministerium wies die Vorwürfe zurück: Tatsächlich waren die Prüfungsaufgaben unter der SPD-CDU-Regierung entstanden.

Verwendete Quellen
  • lifepr.de: Mitteilung des Landesschüler*innenrat Niedersachsen vom 22. Mai
  • Anfrage an Susanne Pilgrim Ende April
  • Eigene Recherche
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