Polizei sucht Zeugen Unbekannte beschädigen historische Bronzestatue in Hannover
Das Ulanendenkmal im Stadtwald von Hannover ist abmontiert worden. Teile von ihm wurden beschädigt. Nun sucht die Polizei Zeugen.
Das Ulanendenkmal in der Eilenriede in Hannover ist beschädigt worden und umgefallen. Zunächst wurde es mit Holzbalken abgestützt, nun haben Handwerker das Denkmal vorübergehend abmontiert. Die Polizei geht davon aus, dass Unbekannte versucht haben, die Statue, die einen Reiter auf einem Pferd zeigt, zu stehlen. Sie ermittelt wegen versuchten Diebstahls. Die Hintergründe des Vorfalls seien aber noch unklar, so eine Polizeisprecherin auf Anfrage von t-online. Insbesondere Motive und Hintergründe der Tat seien Teil der Ermittlungen.
An den Hufen des Pferdes befinden sich der Polizeisprecherin zufolge Einkerbungen. Diese könnten letztendlich dazu geführt haben, dass die Statue umgefallen ist. Sie wurde zunächst durch Holzstützen gesichert, "musste aus Gründen der Statik dann jedoch komplett abgebaut und durch Mitarbeitende der Landeshauptstadt Hannover abtransportiert werden", so die Sprecherin. Die Handwerker, die das Denkmal abmontiert haben, gehen davon aus, dass die Beschädigungen durch eine Handsäge entstanden sind. "Abtransport, Personal, Reparatur – das wird den Steuerzahler wohl einige Tausend Euro kosten", sagte einer von ihnen zu t-online.
Beschädigtes Ulanendenkmal: Staatsschutz könnte ermitteln
Nach bisherigen Erkenntnissen soll sich die Tat in der Nacht zum Dienstag ab 19 Uhr bis zum Morgen gegen 8 Uhr ereignet haben. Die Polizei sei am Dienstagmorgen auf die umgefallene Statue hingewiesen worden. Da es sich um ein Denkmal für den Ersten und Zweiten Weltkrieg handele, werde laut der Sprecherin der Polizei nun geprüft, ob der Staatsschutz die Ermittlungen übernimmt.
Bei dem Kriegsdenkmal in der Bernadotteallee im hannoverschen Stadtteil Zoo handelt es sich um die Reiterstatue eines königlichen Ulanen. Unbekannte beschädigten die zur Befestigung auf dem Sockel dienenden Beine und Hufen des Pferdes, sodass die Statue seitlich umkippte.
Das Kriegerdenkmal für das Reiterregiment 13 der hannoverschen Königsulanen stand am Westrand des Stadtwalds Eilenriede. Die Inschrift weist auf den Ersten und Zweiten Weltkrieg hin. Die Statue wurde von Ernst Gorsemann gefertigt.
Bei den Königsulanen handelt es sich um eine Kavallerieeinheit, die damals in Hannover stationiert war. Schon Hermann Löns erwähnte 1907 die Ulanen in seiner "Beschreibung der Stadt Hannover", die er dem Butjer "Aadje Zieseniss" in den Mund beziehungsweise in die Schreibfeder seines Schulaufsatzes legte: "Die Stadt Hannover wird immer größer. Deswegen werden es auch immer mehr Menschen. Darunter sind allerlei, auch Soldaten. Die feinsten Soldaten sind die Königsulanen. Die kommen jetzt auf die Bult."
Polizei Hannover sucht Zeugen
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern. Zeugen, die Hinweise zu den Tätern, beziehungsweise zum Tatgeschehen geben können, bittet die Polizei Hannover, sich unter der Telefonnummer 0511/109-2717 zu melden.
- Telefonat mit der Polizei Hannover
- Reporter vor Ort
- haz.de: "Reiterdenkmal in der Eilenriede umgestürzt: Polizei ermittelt wegen versuchten Diebstahls"
- denkmalprojekt.org: Hannover-Oststadt (Ulanendenkmal- Hohenzollernstraße)
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hannover vom 8. März 2023
- Heiko Postma: "Mein Gott! Da sieht es sauber aus! Eine literarische Zeitreise durch Hannover", Hannover, jmb Verlag 2015