Todesdrama von Karlstein Zwei tote Kinder – Bruder wählte Notruf
Neue Details im Fall der beiden kleinen Kinder, die am Montag tot in einer Wohnung in der Nähe von Frankfurt gefunden wurden: Die Heizung scheidet als Unglücksursache aus.
Die Obduktion der zwei toten Kinder, die am Montagmorgen tot im unterfränkischen Karlstein gefunden worden waren, ist abgeschlossen. Die rechtsmedizinische Untersuchung konnte die Todesursache jedoch nicht klären, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.
Daher seien nun weitere toxikologische Untersuchungen in Auftrag gegeben worden. Diese könnten einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es. Die polizeilichen Ermittlungen liefen weiter "mit Hochdruck". Ein Unglücksfall sei nach wie vor nicht auszuschließen.
Karlstein bei Frankfurt: Bruder alarmierte die Rettung
Erste Vermutungen waren am Montag in Richtung eines möglichen Gaslecks und einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gegangen. Die Nachrichtenagentur dpa hatte von dem Verdacht berichtet, eine defekte Heizungsanlage könnte ursächlich für das Todesdrama gewesen sein.
Dies schließen die Ermittler allerdings – zumindest "nach derzeitigem Kenntnisstand" – nun aus. Dafür wurden weitere Details zur Situation am frühen Montagmorgen bekannt: Der Polizei zufolge war es der Bruder der beiden toten Geschwisterkinder, der gegen 6.30 Uhr den Notruf wählte.
Der herbeigeeilte Notarzt habe in dem Haus im Landkreis Aschaffenburg dann jedoch nur noch den Tod des fünfjährigen Mädchens und des vierjährigen Jungen feststellen können. Der 49 Jahre alte Vater der beiden Kinder wurde unterdessen verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Mutter war nicht vor Ort, die Eltern leben getrennt.
Die Gemeinde Karlstein liegt am Untermain direkt an der Landesgrenze zu Hessen am Rande der Metropolregion Frankfurt. Die Kinder wurden im Ortsteil Dettingen in einem Haus an der Hanauer Landstraße gefunden.
- Polizeipräsidium Unterfranken und Staatsanwaltschaft Aschaffenburg: Mitteilung vom 25. Januar 2022
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa