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Frankfurt: Kirche fordert in Migrationsdebatte Sachlichkeit


Aufstockung des Flüchtlingsfonds
Kirche will mehr Sachlichkeit in der Migrationsdebatte

Von dpa
29.11.2024 - 16:09 UhrLesedauer: 2 Min.
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Die Herbstsynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (Symbolbild) findet noch bis Samstag in Frankfurt statt. (Quelle: EKHN)

Die Kirche fordert eine Versachlichung der Diskussion über Migration und Geflüchtete. Sie will zudem verstärkt gegen sexualisierte Gewalt in kirchlichen Kontexten vorgehen.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) fordert eine Versachlichung der Debatte über Migration und Geflüchtete. Bei der Herbstsynode in Frankfurt wurde eine entsprechende Resolution einstimmig verabschiedet. Darin hieß es etwa: "In der aktuellen Debatte werden vielfach Fakten verdreht, wird pauschalisiert, wird bewusst Stimmung gegen Geflüchtete gemacht." Auch Menschenrechte und rechtsstaatliche Prinzipien würden mittlerweile offen infrage gestellt. Die Resolution soll an die hessische und rheinland-pfälzische Landesregierung gegeben werden.

Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode der EKHN, sagte: "Pauschale Abschiebungen sind in der Realität oft keine Lösung, und Menschen, die Flüchtlingen helfen, sind nicht automatisch kriminelle Schlepper." Die Gesellschaft brauche Migration, um sich weiterzuentwickeln und zu bestehen.

Wolfgang Prawitz von der EKHN betonte, es gehe nicht nur um eine Versachlichung der Debatte, sondern um eine "Vermenschlichung" der Geflüchteten. Die Synode entschied außerdem, den 2014 eingerichteten Flüchtlingsfonds um 3,39 Millionen Euro aufzustocken und seine Laufzeit bis 2030 zu verlängern.

Kirche baut Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt aus

Zudem will die EKHN verstärkt für das Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche sensibilisieren. Im kommenden Jahr solle es unter anderem Schulungen in jedem Dekanat geben.

Ab dem Frühjahr wollen die EKHN, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Diakonie Hessen zudem in einer gemeinsamen Kommission die sexualisierte Gewalt in der Kirche aufarbeiten. Dabei sollen konkrete Fälle erfasst und vorherrschende Risikostrukturen analysiert werden.

Kirchenpräsident Jung hört nach 16 Jahren auf

Für Kirchenpräsident Volker Jung ist es die letzte Synodaltagung. Nach 16 Jahren im Amt scheidet er Ende Dezember aus. Seine Nachfolgerin Christiane Tietz wird ab dem 1. Februar das Amt innehaben.

Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Zu ihrem Gebiet gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie Teile von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Das Kirchenparlament tagt noch bis Samstag im Dominikanerkloster in Frankfurt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der dpa
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