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Frankfurt: Mordfall Tristan Brübach bleibt bislang ungelöst


Täter seit 1998 flüchtig
Ungelöster Fall: Mord an einem 13-Jährigen in Frankfurt


03.10.2024 - 12:00 UhrLesedauer: 3 Min.
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Am Donnerstag, den 26.03.1998 gegen 16:00 Uhr, wurde der 13-jährige Tristan Brübach in einem Tunnel entlang des Liederbaches von Kindern tot aufgefunden. Dieser Tunnel befindet sich in der Nähe des Bahnhofes im Frankfurter Stadtteil Höchst und wird von Ortskundigen -meist von Kindern und Jugendlichen- als Abkürzung benutzt. Der oder die Täter fügten Tristan erhebliche Stich- und Schnittverletzungen zu. Eindeutige Hinweise zum Tatmotiv liegen nicht vor. Auch ist keine abschließende Aussage zu der Frage möglich, ob der oder die Täter im Bereich des Tunnels auf ihr Opfer warteten, ob sie Tristan unter einem Vorwand nach unten lockten, oder ob sie nach Tristan am Tatort eintrafen.Vergrößern des Bildes
Tristan Brübach (Archivbilder): Die Polizei hofft auch nach 26 Jahren auf die Auflösung dieses Falls eines bestialischen Mordes. (Quelle: Polizei Hessen)

Am 3. Oktober 2024 wäre er 40 Jahre alt geworden. Doch der brutale Mord am kleinen Tristan im Jahr 1998 beendet sein Leben viel zu früh. Die Polizei ermittelt bis heute.

Ein ungelöster Mordfall, der sich vor über 26 Jahren im Stadtteil Höchst ereignet hat, beschäftigt die Polizei Frankfurt und die Staatsanwaltschaft weiterhin. Es besteht nach wie vor die Hoffnung auf Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Aufklärung des Falls beitragen könnten. Eine Polizeisprecherin verrät auf t-online-Anfrage, dass noch immer Hinweise eingehen und von den Beamten überprüft werden. Ob sie brauchbar sind, bleibt jedoch offen.

Frankfurt: Der Tag, an dem Tristan Brübach ermordet wurde

Am 26. März 1998 wurde der damals 13-jährige Tristan Brübach in einem Tunnel entlang des Liederbaches in Frankfurt-Höchst tot aufgefunden. Am Nachmittag entdeckten Kinder seinen leblosen Körper. Der Tunnel dient Ortskundigen als Abkürzung und befindet sich in der Nähe des Höchster Bahnhofs.

Tristan erlitt erhebliche Stich- und Schnittverletzungen. Der Täter schlug ihn bis zur Bewusstlosigkeit und würgte ihn, bevor er ihm einen tödlichen Halsstich versetzte, der bis zur Wirbelsäule reichte. Nach dem Ausbluten zog er den Leichnam in den Tunnel, legte ihn auf einen Betonsockel und setzte seine brutale Tat dort fort.

Leichenteile bis heute nicht gefunden

Laut Polizei gibt die Art und Weise der Tat den Ermittlern weiter Rätsel auf: Der Mörder zog Tristans Hose herunter, fügte ihm tiefe Schnitte oberhalb des Schambeins zu und entfernte Hoden sowie Teile des Muskelfleischs aus dem Gesäß und den Oberschenkeln. Diese Leichenteile wurden bis heute nicht gefunden. Die flächenartigen Blutergüsse im Gesicht des 13-jährigen Jungen lassen die Gewalt, mit der der Täter vorging, nur erahnen.

Am 25. März 1999, nahezu ein Jahr nach der Ermordung von Tristan, hat die Polizei seinen Schulranzen in einem Waldstück bei Niedernhausen sichergestellt. Der Fundort liegt etwa 35 Kilometer vom Tatort in Frankfurt-Höchst entfernt. Der Rucksack wurde an einem Feldweg in der Nähe eines Strommasts zwischen zwei Waldstücken nahe der Felserhebung "Eselskopf" entdeckt.

Mögliche Motive des Mörders

Bisherige Ermittlungen haben kein klares Tatmotiv ergeben. Fallanalytiker beschäftigten sich jedoch im Jahr 2012 mit der Tat und kamen zu neuen Erkenntnissen. Im Fokus ihrer Analyse: die Auswahl des Tatorts. Weil sich dort regelmäßig Kinder aufhalten, könnte das "Opfer für den Täter ein austauschbares Objekt darstellen", so ihre These. Tristan Brübach war demnach womöglich einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.

Dies spreche für einen gut vorbereiteten Täter, der den Tatort mit Bedacht wählte. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er die Tötung und Mitnahme der Körperteile von langer Hand geplant hatte. Das Motiv eines solchen Täters könnte der Besitz der Körperteile eines männlichen, kindlichen Opfers sein, die er zur Umsetzung seiner sexuellen Fantasien nutzte.

Unklar ist auch, ob der Täter im Tunnel auf sein Opfer wartete oder Tristan unter einem Vorwand dorthin lockte, berichtet die Polizei. Eine Zeugin soll jedoch gesehen haben, wie Tristan "in der Bruno-Asch-Anlage nahe des Höchster Bahnhofs auf einer Parkbank saß". Das berichten Privatpersonen, die ehrenamtlich die Webseite mordfall-tristan.de betreiben, damit der tote Junge nicht in Vergessenheit gerät. Kurz vor seinem Tod sollen zwei Männer neben ihm Platz genommen haben.

Augenzeugen beschreiben Täter

Zu einem möglichen Täter gibt es auch eine Beschreibung: Ein etwa 175 cm großer Mann mit ungepflegtem Aussehen, blassem Gesicht und hagerer Statur. Er war zur Tatzeit zwischen 20 und 30 Jahre alt, hatte eine Narbe im Bereich der Oberlippe und trug dunkelblonde, fettige Haare als Zopf oder Pferdeschwanz.

Am Tattag könnte sich dieser Mann in den Frankfurter Stadtteilen Unterliederbach, Zeilsheim und Höchst oder im erweiterten Umfeld wie Niedernhausen aufgehalten haben. Eine Belohnung von bis zu 20.000 Euro ist für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des Täters führen. Folgende Fragen sind für die polizeilichen Ermittlungen dabei von großer Bedeutung:

  • Haben Sie am Tattag Beobachtungen gemacht?
  • Kannten Sie Tristan oder Personen aus seinem Umfeld?
  • Haben Sie eine bestimmte Person als Täter in Verdacht?
  • Ist Ihnen am Tattag eine Person mit durchnässter oder blutbefleckter Kleidung aufgefallen?

Auffällig könnte sein, dass jemand nach dem Mord sein Verhalten geändert hat oder verdächtige Äußerungen machte. Hinweise nimmt das Polizeipräsidium Frankfurt unter +49 69 75551108 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Verwendete Quellen
  • Recherchen der Redaktion
  • polizei.hessen.de: Mord an dem 13-jährigen Tristan Brübach (Stand: 11.9.2024)
  • bka.de: Ungeklärte Mordfälle: Mord an dem 13-jährigen Tristan Brübach / Erkenntnisse zur Motivlage des Täters (Stand: 11.9.2024)
  • Website: mordfall-tristan.de (Stand: 11.9.2024)
  • Telefonat mit einer Sprecherin des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main
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