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"Klein Venedig" in Hessen: Fachwerk-Perle in Bad Sooden-Allendorf | Ausflug


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Insel, Salzkuren und Fachwerk
Diese historische Stadt wird "Klein-Venedig" genannt


Aktualisiert am 02.10.2024Lesedauer: 3 Min.
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Blick auf Bad Sooden-Allendorf und die Werra (Archivbild): Die nordhessische Stadt lässt an Venedig denken. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Fotografie Lisa + Wi/imago)

Ein hessischer Ort, der auch als "Klein-Venedig" bekannt ist: Was ihn zu etwas Besonderem macht und warum er einen Besuch wert ist.

Das hessische "Klein-Venedig" liegt in Bad Sooden-Allendorf. Diese Stadt im Norden des Bundeslandes ist eingebettet in eine sanfte Mittelgebirgslandschaft am Dreiländereck Hessen-Thüringen-Niedersachsen im Werratal. Hier schlängelt sich der Fluss Werra mitten durch die Fachwerk-Gassen und verleiht ihnen ein mediterranes Flair – und noch einige andere Besonderheiten.

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Bad Sooden-Allendorf: Eine salzige Stadtgeschichte

Die Stadt, mit dem Auto rund zweieinhalb Stunden von Frankfurt entfernt, hat 8.526 Einwohner und besteht aus zwei Teilen: Allendorf und Sooden, die durch die Werra getrennt sind. Allendorf beeindruckt mit seiner geschlossenen Fachwerkarchitektur, während Sooden durch seine Kuranlagen und als ehemaliger Standort der Salzwerke geprägt ist.

Salz und Sole bestimmen seit Jahrhunderten die Geschichte der Stadt. Heute wird die Sole als Heilmittel genutzt. Zur traditionellen Erholung gehören hier Spaziergänge durch das Gradierwerk sowie auch die Nutzung des Freiluftinhalatoriums. In der Werratal-Therme nutzt man die Sole auch für medizinische Anwendungen.

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Sole-Inhalation (Archivbild): Salzkruste auf den Reisigbündeln eines Gradierwerkes. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Konrad Weiss/imago)

Sole

Sole, ein Begriff, der sich vom spätmittelhochdeutschen "sul" oder "sol" für "Salzbrühe" ableitet, ist eine wässrige Lösung, die mindestens 14 Gramm gelöste Stoffe pro Liter Wasser enthält. Ursprünglich bezog sich der Ausdruck ausschließlich auf Kochsalzlösungen. Diese wurden aus natürlichen Solequellen in Salinen, Gradierwerken, Salzbergwerken oder am Meer gewonnen. Die medizinische Wirksamkeit von Sole-Anwendungen bei einigen Hautkrankheiten ist unbestritten. Bei anderen Anwendungsgebieten wird die Wirksamkeit oft infrage gestellt. Es gibt Sole-Trinkkuren, Solespülungen, Solebäder, Sole-Einreibungen, Sole-Umschläge und Sole-Inhalationen.

In Hessens "Klein Venedig" gibt es viel zu entdecken

Wer sich in Bad Sooden-Allendorf auf Entdeckungstour begibt, findet schnell einen Stadtteil, den die Einheimischen "Fischerstad", oder liebevoll auch "Klein-Venedig" nennen. Hier gibt es prächtige Fachwerkhäuser zu entdecken, die zur Deutschen Fachwerkstraße gehören.

Der "Fischerstad" war vor langer Zeit der Wohnbereich der Werrafischer. Noch heute üben einzelne Bewohner bei wieder zunehmendem Fischbestand nebenberuflich die Fischerei aus. Die am Ufer liegenden Boote, die dem Örtchen erst den Namen "Klein-Venedig" einbrachten, sind notwendig, da die Bewohner nur damit ihre auf der Werrainsel liegenden Gärten erreichen können. Die ehemalige Fischersiedlung liegt an der einen Seite dicht an der Stadtmauer und an der anderen Seite direkt am Fluss.

Die Werrainsel können Besucher in etwa fünf Minuten zu Fuß von der Altstadt aus erreichen. Etwa über die Werrabrücke. Neben den Gärten der Stadtbewohner findet sich auf der Insel auch ein Campingplatz. Hier lassen sich zahlreiche Camper mit ihren Wohnmobilen nieder.

Bad Sooden-Allendorf: Ein Schlaraffenland für Wanderer

Die Fachwerkstadt hat noch mehr zu bieten: Wege für Radtouren, Wanderungen und Nordic-Walking-Runden, einen Kurpark mit vielen lauschigen Ecken, den berühmten Brunnen vor dem Tore – und ein großes Veranstaltungsangebot mit traditionsreichen Volksfesten, Theateraufführungen und vielem mehr.

Eine weitere Besonderheit ist die Lage der Stadt. Bad Sooden-Allendorf im nördlichen Teil Hessens liegt direkt im geografischen Mittelpunkt Deutschlands. Südöstlich davon erhebt sich das majestätische Schloss Rothestein über dem Fluss. Die Stadt umfasst neben der Kernstadt auch neun weitere Stadtteile: Ahrenberg, Dudenrode, Ellershausen, Hilgershausen, Kammerbach, Kleinvach, Oberrieden, Orferode und Weiden.

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Bad Sooden-Allendorf: Römisches Erbe entdecken

Die Geschichte von Bad Sooden-Allendorf reicht weit zurück. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus erwähnte den Ort bereits zwischen 58 und 120 n. Chr., als Chatten und Hermunduren um die dortigen Salzquellen stritten.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Salzgewinnung aus Sole einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt. Mit dem Preisverfall durch die Aufhebung des Salzmonopols in Preußen im Jahr 1866 nahm jedoch die Bedeutung der Salzherstellung ab. Die letzte Salzernte fand 1906 statt. Parallel dazu wurde die heilende Wirkung der Sole entdeckt, was zur Entwicklung von Bad Sooden-Allendorf zu einem Kurort führte. Bis heute setzt die Stadt auf Tourismus.

Zudem bietet Bad Sooden-Allendorf eine Vielzahl an Museen und Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen das Grenzmuseum Schifflersgrund, das detailliert deutsche Geschichte präsentiert, und das Salzmuseum, das an die nahezu 1.000-jährige Salzgeschichte der Stadt erinnert.

Verwendete Quellen
  • Recherchen der Redaktion
  • bad-sooden-allendorf.de: "Tourist Information" (Stand: 14.8.2024)
  • deutsche-fachwerkstrasse.de: "Bad Sooden-Allendorf" (Stand: 14.8.2024)
  • total.lokal.de: Fischerstad "Klein Venedig" (Stand: 14.8.2024)
  • wikipedia.org: "Sole" (Stand: 14.8.2024)
  • wikipedia.org: "Bad Sooden-Allendorf" (Stand: 14.8.2024)
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